19 § | oder Zuhörer durch eine große Auswahl bezeichnender Worte und Phrasen das Verständnis zu erleichtern. Es ist ähnlich wie in der Musik, wo die Verschiedenheit der Instrumente die geschlossene Wirkung des Orchesters hervorruft, nur daß hier — und das ist die besondere Er findung des Herrn Tzara — jeder der Mitwirkenden in jedem Moment sein Instrument wechseln kann und so in absoluter Freiheit befähigt ist, nach seinen künst lerischen Einsichten die Idee des Vorwurfs zu reprodu zieren. Die Gedichte der Herren Ball, Tzara und Huelsen- beck und vor allem die außerordentlich interessanten Verse Kandinskys, die über die Eogik und die grammati kalischen Fertigkeiten der psychologischen Dichter hinaus gehen, sind typische Proben moderner Eyrik. Die Gedichte von Frau Emmy Hennings sind ungleich konzentrierter und technisch besser als diejenigen, die sie unter dem Titel ,,Die letzte Freude“ vor einigen Jahren bei Kurt Wolff erscheinen ließ. Ihre Puppen sind sehr geschickt gemacht und im besten Sinne „unwirklich“. Zuletzt sei noch darauf hingewiesen (was schon im Anfang kurz erwähnt wurde), daß die Züricher Mitarbeiter des Cabaret Voltaire eine neue Kunstrichtung vertreten, die den Namen „Dada“ erhalten hat. Dada ist zu gleicher Zeit eine Zeitschrift, die am i. August von den Dada (nicht etwa Dadaisten) heraus gegeben wird und von der man eine bedeutende Ini tiative für eine große moderne Kunst erwartet. . Alexander Sesqui. Am 14. Juli fand in Zürich in dem Saal „Zur Waag“ — „pour la premiere fois dans tout le monde“ eine Dada- Soiree statt, an der Ball, Tzara, Janco, Huelsenbeck, Arp, Hennings und Heusser (ein Musiker) teilnahmen. PROGRAMM. I. Hans Heusser: „Prelude“. „Wakauabluthe“, exotische Tanzrhythmen. „Eine Wüstenskizze“ (eigene Kom positionen) .