io J\Jiun war Zeit umrahmt von Mayonnäs, kandierten Früchten gebackenen Hühnern. Körper entlaust schwoll in guter Wäsche. Spiegel warf Bild eines vornehmen Knaben. Jörg hielt Rahels Haus für Traumland künftigen Paradieses. Wenn nicht gerade schon jetzt Paradies, so doch immerhin Para diesbett. Wonne wars ihm, täglich gegen Abend zusammen mit Rahel zu baden. Sie spielte mit ihm, doch wußte er noch nicht, was es bedeute. Nur leicht dämmerte ihm erste Geografie: Halbkugel, Gebirg, Bucht, Schlucht, Waldung, See und wieder Bucht mit äquatorialer Wärme. Bei Nacht lag er Wache vor Tür ihres Gemachs, wenn ein Mann über die Schwelle in Schwüle getreten. Rahel liebte Abwechslung. Aber viele rochen nach Fusel. Alle aber waren Hünen. Erste Zeit blieb Jörg in Entwicklung zurück, deshalb wollte ihn Rahel zum Eunuchen bestimmen. Dann aber schoß er hoch. Bekam Muskelansätze. Brannte schon immer mit ihr zu baden. Schon des Morgens genoß er davon im Geiste. Es überkroch ihn etwas wie Wohlgefühl. Rahel leitete lang sam über. Und da entsann er sich dunkel, in der Budike Ähnliches belauscht zu haben. Und er lernte gut: war Stier an Wucht, doch geschmeidig, ausdauernd. Da trat Rahel badentstiegen nackt zu Nacktheit sprechend, nochmals den Jüngling Jörg kritisch überprüfend arabeskenhaften Ausspruch: es wäre mir leid, soviel Talent und Kraft zu beschneiden. Nein, Du paßt nicht zum Eunuchen, Du bist Künstler Deines leib beseligenden, ach, ganz wunderbaren Instruments, das Du wie einen Meißel gebrauchst, sicher, straff, bestimmt. Wenn Du schon kein Bildhauer wirst, so gewiß ein Frauentröster. Du bist Goliath, mein Goliath! Da trat Jörg ungemein fest auf, daß der Lüster erschrocken von Decke niederbrach. Man hörte aber keinen Zerlärm, denn er, Jörg, schrie wie Urwald.