28 ^onne scholl mächtig am Zenith, als er vor dem König und sämtlichen Ministern des Kautschukstaates einen volks wirtschaftlichen Vortrag hielt. Kannibalisch sprach er schon besser als europäisch. Jörg erörterte sehr eingehend die Relativitätstheorie mit besondrer Berücksichtigung des di rekten und allgemeinen Wahlrechts bei Fraun und bat zum Schluß ein geehrtes Publikum Hedwig Courths Mahlers Werke künftighin zu singen. Das verbat sich aber sofort der Königs häuptling Tschampassa sehr energisch, da auf Jörgs soeben entfloßnen Rat hin gleich alle Kannibalenweiber kräftig an gefangen hatten zu singen: Lori vergib! Als man die erregten Fraun inbezug auf diese Originalhymne beschwichtigt, fuhr Jörg fort in Rede. Allen Jungfraun ist Jungfernschaft und • Grafenheirat im Voraus garantiert, sogar patentiert D. R. P. Nr. 606. Da stand ein Minister auf, trat an Jörg heran, sprach etwas. Jörg kühl: Sie meinen das ist Patent für eine Bogen lampe? Aber ist Bogenlampe und Jungfernschaft nicht ein- unddasselbe? Der Minister machte eine zweideutige Bewe gung, die Jörg aber eindeutig auffaßte, meckerte beinah: Ich verstehe jetzt Herr Minister. — Ich bitte, dafür beziehe ich auch Gehalt. Der Vortrag endete tief ergriffen. Sämtliche Negerfraun sandten eine Begrüßungsdepesche an alle Dienstmädchen, absolvierten Gymnasiastinnen und Hörerinnen der Filosofie inbezug auf vorteilhafte Hebamme und Schriftstellerin H. C. M. mit der ungeduldigen Schlußfrage: wann kommt denn schon der nächste Roman? Umgehende Drahtantwort bitte unter: Klub der Negerkünstlerinnen, Kautschukstaat, Afrika.