85 Das vorläufige Resultat war folgender Brief an meine Frau: Berlin, 14. Mai 1905. : : Ahasver, eigentlich war es Adam, erhielt vom Herrgott die Weisung, nicht zu sterben, weil er vom Baum der Erkenntnis gegessen hatte. Als er dann nach vielen tausend Jahren wieder auf Erden sich verirrte, sprach ihm der Heiland: :: Du sollst sterben, wenn du die Mauer, die dich vom Tode trennt, eingerissen : : Und Ahasver arbeitete wieder Tausende von Jahren, bis er ein Mittel er sonnen, die Mauer zu sprengen. Das Mittel war gut und Ahasver war am Ziel. Berge hatte er angeschleppt, Himmelsgewölbe hatte er ausgehöhlt und mit seinen Körnern gefüllt, dann stieg er auf die Mauer, blickte hinüber und zündete an. Aber kein Wölkchen sah der Horizont und Ahasver sass auf der Mauer und blickte hinüber : : Dresden, 30. Mai 1905. Herrn Doktor Georg Hirth München Beethovenstr. 6. Sehr geehrter Herr Doktor! Ich vermag nicht zu unterlassen, meinem ergebenen, in poetischer Form aus Zürich an die Redaktion der Jugend gerichteten Schreiben einen persönlichen Brief an Sie folgen zu lassen. Ihre paradox klingenden Essays zum Thema der Gehirnpathologie waren mir stets interessant und viele von ihnen haben mir als Prüfstein darüber gedient, wie es um mich selber steht. Eben erst streifte mir Ihre <]HochwähnerI> Arbeit wieder vor den Augen