12 dem beschattenden Stirnhaar blicken Dadas blaß durchsichtige Augen auf das Meer gegen Abend. In Dadas Blut braut Polas Rauch, duftet die Zärt lichkeit der triestinischen Schale. Möge endlich die lateinische Mutter Adrias blaue Meerflut zerteilen, mögen das königliche Venedig und das väterliche Rom ihre Wimpel senden und das verlorene Istrien befreien und belohnen! Dadas weiche Hände sind zwei blaue Quallen, die in der Tiefe saugend mit den Fluten rollen und wie gen. Zu seinen Häupten stehen die vier roten Säu len im feinen telegraphischen Tönen der Arsenale von Pola. Diesem Tönen ist Dadas dichtendes Groß hirn hingegeben. In der zehnten Stunde bebt der Karst von großer Woge, tagjung steht eine Wolke im Lohgelben ge baut. Adria ruht hochgewölbt, und ein blankes jun ges Weib springt von Adrias Rücken auf die Wolke, die sich bläht und nach Osten wandelt. Dada eilt strahlend zur Felswand und breitet die Arme nach der Göttin Italia, nach der mächtigen, fruchtbaren Frau, die kommt, um den Karst zu segnen! Die Wolke steigt gen Triest. Italia streckt den vollen weißen Arm aus dem wallenden Blau des Kleides und spendet über die glückliche Stadt gol dene Jubelmünzen. Danach wird die Wolke finster zusammengedrückt und rollt überm Karst nach Po la. Dada späht scharf aus dem Eck der haarverhan genen Stirn zum Zenith des weltenvollen Himmels, bis er das blaue Kleid seiner Träume erschaut. Aber das Kleid rollt auf den grauen Berg hernieder, denn die Götter sind nackt, wenn sie einen Sterblichen