unter seinem Kleide der Zivilisation zu zeigen, son dern um jenes Wort Frau Italias zu erfüllen: „Wenn du sitzt und ruhst, laste mit Italias vollen weiblichen Gliedern, massig, dick, Leib meiner De mokratie! “ Dada blinzelt aus dem Eck seiner lockenverhan genen Stirn zu den glänzenden Uniformen und den prächtigen Damen. An der Seite des Herzogs ruht eine ungewöhnliche korpulente, busengefildeteFrau von hochrotem Angesichte, die Dada mit Lorgnon in Augenschein nimmt. Einen Augenblick lang will Dada sich beleidigt fühlen, er fährt von der Tiefe des Sessels auf, und indem er mit seiner gewaltigen Leibesmasse gebieterisch aufrecht steht, zieht er die Blicke des ganzen Publikums auf sich. Er tritt frei vor das herzogliche Paar und bittet ihre gnädige Laune, zu gestatten, daß er eine seiner Hymnen auf die nationalen Aspirationen zum besten geben dürfe. Die Lorgnons senken sich lang sam, wie die Fittiche des Albatros, um den Schaum der Welle zu berühren, und Dada rezitiert seine istrianischen Hymnen. Im Mahagonirahmen des mit Gold bedeckten Sa lons ist dieser eintönig leiernde Lateiner eine Wohl tat, eine Sanftheit und Trägheit langen Verdösens. Die Professoren sind eingenickt und die Damen in tiefste Korbsessel geflüchtet zum Schlummer. Nur die unermüdliche Begleiterin des Herzogs bleibt wach und bewundert Dada. Sie steht plötzlich auf, tritt zum Lesenden und legt den Arm in den seinen. Erst jetzt bemerkt der ganz in die Darstellung sei ner urgefügten Laute gespannte Dichter die über- 18