22 DAS NORDLICHT. Ewige Feuchtigkeit, graue Wolken, jäh vor brechende Stürme. Die Meereswüste wird nur sel ten von einigen die kimerische Dämmerung durch brechenden Sonnenstrahlen gefärbt. Den Tagen fol gen wunderliche Nächte von gleicher Helligkeit. Eines Abends sitzt Dada wie gewöhnlich am Meere, das ihm Derobea genommen hat und erwägt einen Satz aus dem Buche, das seiner Hand ent glitten ist: „Die Überwindung der unsozialen, rich tungslosen Ekstase durch die soziale Ziel-Ekstase, das himmlische Jerusalem aus irdischen Baustei nen.“ Es ist ihm, als unterhielte er sich mit De robea über den Sinn dieses Satzes. Der Wind schläft ein, die Wolken stehen reglos, und das Meer verändert fern hinaus seine Düsternis zur tiefsten Schwärze. Nur der Schall der gegen die Blöcke des tiefen Strandes vorbrechenden Flut don nert im Gleichmaß fort. Unheimliche Finsternis der Antarktis steht undurchdringlich vor Dada. Nur das Land bleibt schattenhaft in seinem gespenstigen Eigenlicht sichtbar. In Höhe des Meeres beginnen einzelne gelbe Streifen ein zuckendes Spiel hinter einem unermeßlichen Vorhang finstrer Geschiebe winde, einzelne ferne Fanfarentöne, dann tiefste Stille. Dicht überm Meere wird es in endloser Aus dehnung vom Licht lebendig, der Horizont glüht