54 grate sind überwölkt von Silberrosen, Edelweiß auf Mammuthrücken. Heftige Windströme saugen um die Klippen, und der Flieger wehrt sich um sein Leben. Schüsse prallen rings, von schlagenden Granaten bebt Tra- foi. Dada biegt nach Westen, um nicht vom Ti roler Feuerringe gefaßt zu werden. An der Schwei zer Grenze wird er durch erdstürzenden Windstrom herabgezwungen. Er landet auf einer Halde über dem Tale von Pontresina, sprengt das Flugzeug und flüchtet in die Klüfte des Gorwatsch, denn die Täler sind voll Soldaten. Von Hirten bekommt er Nabrung und Bauernkleider und endlich wagt er sich als deutscher Flüchtling aus Zürich in das En gadin. * * * Das obere Engadin mit breiten tiefgrünen Berg seen zu Füßen wohlgeformter Schneegebirge ist eine ungeheure Enzianblüte. Im Anblick der himm lischen Eisdiamanten sucht Dada die Einsamkeit, ewige Frische und Reinheit der Luft von Chaste auf. Das ist kein Karst. Gewaltige Lärchen, Berg fichten, Eichen steigen bis zur Geröllzone in mäch tigen Waldungen auf. So war einst Attika von den Hainen des Zeus bedeckt. Nebel und Wolken schwe ben mit Riesenschatten wandernder Legionen feier lich um die Bergzinnen, und diese tauchen schnee blitzender in der tiefsten Bläue auf. Dada mietet ein Gehöft am Ufer des grünen Bergsees. „Einsame Zärtlichkeit“ schreibt er über die Tür seines Hauses. Kein Zaun umschränkt es,