56 Dadas Zärtlichkeit: Das Sausen des Windes, des mitternachtgeborenen, in den Seewellen am Hain von Chaste, die heißen Felswände in wechselnden Schatten und,der Firn. Den mondrunden Spiegel hat Dada über den kaiserlichen Firn gehängt, um das hohl geschwollene, weggreifende Ich fortzu ätzen und die Erde von unreiner tierischer Kruste der fäulenden Ichs zu befreien. Dadas Freuden: Versenkung, Innendienst mit Herz und Hirn, Beobachtung, freie göttliche Bewe gung der schaffenden, messenden, wägenden Hand. Diese Freuden dauern, ohne schal zu werden. Das neue Vaterland der Idee ist erschienen, das Engadin der Alliebe, die Bergheimat zärtlicher Inn- quellen, bereit zum Schmuck der Erdrinde mit ge schliffenem Kristall. Europas Arbeiter sollen nicht mehr Europas Kriege führen, sondern Europas Berge meißeln und die rauhsten Werke mit Ju welen gottbeseelter Erdheimat schmücken. In den Gerölleinöden des roten Corvatsch läßt Dada durch Arbeiter einen Stuhl in die Felsen meißeln. Den obersten Teil des Gipfels mit seinem Zinnenriff läßt er in mächtigen kubischen Flächen arbeiten zu einem unregelmäßig polygonalen Rie senblock. Und seine Flächen läßt er mit Platten geflammten Glases bedecken, so hart und dauer haft, wie die Schweizer Glasfabrik sie nach seiner Vorschrift hat machen können. Den Sitz seines Felsenstuhles läßt Dada aus Glas in der Form einer gewölbten Schildkrötenschale be festigen, und die hohe Lehne ist ein Mantel starr gefalteten Glases von tiefer Blaustrahlung. Über