(Künstlervereinigung), Festspielaufführung (Leonhard Steiner) und Tanzunterhaltung komponiert war, hier vereinigten sich die Teilnehmer aus allen kunstliebenden Kreisen der Be- völkerung. Zahlreich waren die Ehrenbezeugungen. Der hohe Bundesrat liess durch Herrn Prof. Auer, den Präsidenten der Schweiz. Kunstkommission, eine Adresse überreichen. Die Universität ernannte den Künstler, der die « Philosophie der Daseinsfreude» in seinen Werken doziere, zum Doctor der Philosophie honoris causa; die Zürcher Kunstgesellschaft ihn mitsamt seinen um die Kunst und die Kunstgesellschaft ver- dienten Coätanen und Freunden Prof. Julius Stadler in Zürich, Konrad Grob in München und KEobert Zünd in Luzern zum Ehrenmitgliede. Herr Dr. Welti in Bern schenkte Kollers «Gotthardpost > und des Künstlers von Jakob Welti gemaltes Porträt der Sammlung im Künstlergut. Der Zürcher Kunstgesellschaft, der der Gefeierte seinen Dank durch Schenkung des grossen Gemäldes «Auf dem Felde» bezeugte, eines Bildes, von dem ein Bankettredner treffend sagte, es besitze epischen Charakter von wahrhaft homerischer Grösse und Breite, ihr erwuchs aus diesem Koller-Jubiläum doppelter Gewinn. Auf der einen Seite die Genugthuung, dem Schweizer Künstler, dem in unermüdlicher Schaffensfreudigkeit rüstigen Nestor der Zürcher Künstlerschaft, ihrem in regem Interesse für das Gedeihen der Gesellschaft thatkräftig wir- kenden Vorstandsmitgliede die Ehrung verschafft zu haben, die dem vorher weitaus nicht nach Verdienst Gewürdigten gebührte. Auf der andern Seite aber die Gewissheit, dass es doch möglich ist, die Bevölkerung unserer Stadt für künstle- rische Interessen zu erwärmen, zu begeistern, und dass die- jenigen keiner Chimäre nachjagen, die in Zürich, durch alle Enttäuschungen nicht entmutigt, das Banner der Kunst hoch- halten, Liebe zur Kunst, Kunstverständnis und Kunstpflege zu verbreiten selbstlos bemüht sind.