Der Appell, den obige Erklärung des Vorstands an die Gegner des Stadthausanlagen-Projektes richtete, ist wirkungs- los verhallt. Das Jahr ist zu Ende gegangen, aber in den 7 Monaten hat Keiner unseres Wissens auch nur einen Ver- such zur Lösung gemacht*). Und so war denn der Vorstand abermals auf sich selbst angewiesen. Die erneute Nach- prüfung aller Vorschläge führte ihn schliesslich zu dem Platze zurück, dem auf den Stadthausanlagen das Bessere als der Feind des Guten erstanden war, auf das Tonhallcareal am Utoquai, zum frühern «Gull-Bluntschli’schen Projekte.» Auf eine Durchführung, das wusste man, war nicht eher zu hoffen, als bis über die Verwertung des ganzen Areals die Ent- scheidung fiel, welche die Ungunst der allgemeinen Zeitlage seit geraumer Zeit schon hinausschob. Am 23. August wandte sich deshalb der Vorstand an den Stadtrat mit einer Eingabe, in der er die öffentliche Ausschreibung des Tonhalleareals und die Reservierung eines entsprechenden Bauplatzes am Utoquai für das Kunsthaus anregte. Die Prüfung der Finanzlage der Gesellschaft hatte er- geben, dass das Projekt auch angesichts der vermehrten Opfer, *) Auch während der beiden ersten Monate des Jahres 1900, als das neue Utoquai-Projekt der Kunstgesellschaft durch die öffentliche Aus- schreibung des Tonhalleareals seitens des Stadtrates längst bekannt war, hat keiner der Gegner sich vernehmen lassen. Erst in der ausserordent- lichen Generalversammlung vom 7. März, als der dieses Projekt betreffende, zwischen dem Stadtrat und dem Vorstand der Kunstgesellschaft abge- achlossene Vertrag zur Ratifizierung vorlag, erschien nach einer Kritik des Kunstgesellschafts-Projektes, die sich darauf beschränkte, leicht zu beseitigende Mängel untergeordneter Art aufzubauschen, das Gegenprojekt, das die allseitig befriedigende Lösung zu bringen sich anheischig machte. Dieses von der Kunstgesellschaft längst gründlich studierte und als unzu- länglich aufgegebene Projekt verlegt, nach dem Grundsatz «öte-foi que je m’y mette», das Kunsthaus vis-ä-vis der Theaterfacade und reserviert das Utoquai für einen Privatbau in der Länge des Polytechnikums — leider ohne sowohl den Bedürfnissen der Kunstgesellschaft gerecht zu werden als auch Garantien für die architektonische Gestaltung des Seeufers zu bieten, das denn doch auf einen Monumentalbau von äusserer und innerer Bedeutung Anspruch erheben darf.