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Eidmatt eine Gedächtnistafel anbringen zu lassen, durch-
kreuzte der Gemeindebeschluss, der eine das Haus halbie-
rende Baulinie für die Korrektion der Forchstrasse annahm.
Böcklin war nicht der einzige während dieses Jahres
aus dem Leben Scheidende, der der Kunstgesellschaft nahe
stand. Am 1. Juni starb in Riehen bei Basel Hans Sand-
reuter, am 21. September in München Adolf Stäblr, Indem
sie ihre Trauer um beide kundgab, gedachte die Gesell-
schaft dem einen wie dem andern besondere Ehrung durch
eine Separat-Ausstellung zu.
Aber auch an freudigen Anlässen fehlte es nicht, die
sie in Affektion zogen. Bei dem Jubiläum ihres Ehren-
mitgliedes Dr. Ernst Stückelberg fand die Zürcher Kunst-
gesellschaft sich natürlich als Gratulant ein, und der schönen
Stückelberg-Ausstellung in der Basler Kunsthalle stattete
ein stattliches Trüpplein Zürcher Kunstfreunde, von dem
Künstler in seinem Hause und Atelier aufs freundschaftlichste
willkommen geheissen, einen Besuch ab.
Im „Schweiz. Kunstverein“, dessen Turnus-Ausstellung
die Kunstgesellschaft Gastfreundschaft erwies, wurde die
Sektion Zürich, wie bisher, von Herr © O0. Pestalozzt ver-
treten, dem als Ersatzmann Herr Bildhauer Kysslıing zuge-
sellt ward.
An den Schweiz. Kunstverein, wurde in der herge-
brachten Weise ein Jahresbeitrag von 250 Fr., an das
Schweiz. Künstlerlexikon, das nunmehr gesichert ist und
begonnen werden konnte*), 100 Fr. verabfolgt, die von der
Zürcher Künstlervereinig ung‘ veranstalteten abendlichen
UVebungen im Aktzeichnen abermals mit 200 Fr. subventio-
niert. Zu Gunsten der Z%eatersubvention, die in der Ge-
meindeabstimmung dann leider doch abgelehnt wurde, er-
liess die Kunstgesellschaft, die Solidarität der Kunstinteressen
betonend, nicht nur ein Rundschreiben an ihre Mitglieder,
das der Bluntschlischen Böcklin-Rede beigelegt wurde,
sondern beteiligte sich auch mit Unterschrift an einem öffent-
lichen Aufruf der Vereine.
*) Anmerkung. Die erste Lieferung erscheint noch in diesem Jahre.