19 reuter-Ausstellung im Hochsommer und die Ausstellung des Böcklin-Nachlasses im Herbst. Die Stäbli-Ausstellung war geplant, als Adolf Stäbli noch lebte. Er hatte die Idee aufs freudigste begrüsst, und ihr seine Unterstützung zugesagt. Ehe es dazu kam, starb er, am 21. September 1901. Aus der Ausstellung, mit der die Zürcher Kunstgesellschaft ein Gelöbnis einlöste, ward ein Requiem. Unser Appell an Museen und Private, die Bilder von Stäbli besitzen, fand überall beste Aufnahme. Mehr als 60 Gemälde kamen zusammen, zu denen 70, meist kleine Studien und Skizzen, nebst einer Kollektion Zeichnungen aus dem Nachlass traten. Den Nachlass unterzubringen, während die Gemälde aus Museen- und Privatbesitz im Künstlerhaus placiert wurden, waren wir genötigt, im Baur au lac Räume zu mieten. Dadurch erhöhten sich die ohnehin sehr bedeutenden Ausgaben derart, dass wir gezwungen waren, in diesem besondern Fall durch Erhebung von Entree auch unsere Mit- glieder in Kontribution zu setzen. Und so, aber auch so nur ward es bei dem regen Anteil, der sich einstellte, möglich, zu dem überaus freudigen idealen auch einen, immerhin bescheidenen, materiellen Erfolg zu erzielen. Jener Anteil gab sich in regem Besuch und lebhaftem Umsatz kund. Die Ausstellung wurde von 5876 Personen besucht. Allein aus dem Nachlass wurden hier nicht weniger als 36 Studien und Skizzen in einem Gesamtbetrage von nahezu 16,000 Fr. verkauft. Grösser aber noch als dieser materielle war der ideale Gewinn : die Ehrung, die die Ausstellung dem grossen Schweizer Künstler in seinem Vaterlande schuf. Die Zürcher Sandreuter-Ausstellung folgte auf die weit umfangreichere des Basler Kunstvereins. In Zürich erschien neben einigen wenigen Gemälden aus Museen und Privatbesitz nur der Nachlass. Aber was unserer Ausstellung, die der Raummangel des provisorischen Ausstellungsgebäudes zur Selbstbeschränkung zwang, an Umfang abging, ersetzte sie, wie ihr von vielen Seiten bezeugt wurde, durch Intimität und Intensität der Wirkung. Der Zürcher Kunstgesellschaft verblieb als Andenken an diese Ausstellung nicht nur das