von der wir doch alle hoffen, dass sie uns einen Aufschwung des Kunstlebens bringen werde, die Mittel mehren, die wir auf Anschaffung von Kunstwerken für die Sammlung ver- wenden können, die Donatoren-Freude wieder anfachen, die während der Zeit, da wir nicht einmal mehr imstande waren, Neuerwerbungen zu placieren, begreiflicherweise nahezu erlo- schen schien. Es ist wahr, es herrscht in Zürich das Kunst- verständnis und das Kunstbedürfnis noch nicht, auf die wir sollten rechnen dürfen, weder in den obern, noch in den untern Schichten. Aber ein intimes Verhältnis zur Kunstanzubahnen und zu fördern, das ist ja gerade die Aufgabe, die wir uns gestellt haben ; und weil sie, wie man uns höhnisch zuruft, nicht mit dem Kunsthaus allein, und wäre es noch so prächtig und noch so populär, zu lösen ist, weil dazu manche andere Fak- toren noch, manche gar langsam wirkende nötig sind, weil wir nicht alles, nicht alles auf einmal tun können, sollen wir deshalb auch das unterlassen, was wir vermögen? Und ist es denn so wenig, was wir vermögen? Wir haben doch in den elf Jahren seit dem Bestehen der Kunstgesell- schaft trotz den beengenden Verhältnissen und trotz der De- pression, die die Enttäuschungen in der Baufrage schufen, immerhin mancherlei geleistet, was sich wohl sehen lässt und ehedem in Zürich nicht vorhanden war. Unsere Sammlung ist gar nicht so klein und unbedeutend, wie diejenigen sie nennen, die sie gar nicht kennen. Das hat sich gezeigt, als wir vor zwei Jahren an eine Neuinstallierung der Gemälde- sammlung gingen, und zeigt sich jetzt, da eine Neuordnüng der Handzeichnungen und Kupferstichsammlung und der Bi- bliothek im Gange ist (vide den Bericht der Sammlungskom- mission pag. 17). Die Not zwang damals zu radikalem Ver- fahren. Kaum mehr als ein Dritteil der Bilder konnten ge- hängt werden, wollte man sie so hängen, dass sie zu voller Geltung gelangten. Es befinden sich unsere besten Bilder la, selbstverständlich; aber manches gute, manches sehr gute, sehr beliebte Bild konnte nicht berücksichtigt werden und musste für diese Zeit des Provisoriums ins Magazin wandern, da bei der Auswahl in erster Reihe nicht die Qualität, sondern