17 die Oberhand gewann und alle, jung und alt, in seinen Strudel zog... ob darum auf der Wiese dahinten die Lampions noch lange nicht erloschen und der Quell nicht versiegte. Die Unterhaltungs-Kommission, eingedenk, dass man, um zu siegen, die Jugend auf seiner Seite haben müsse, hatte sich die Ju- gend, Damen und Herren, aus der Gesellschaft kooptiert ; die hatte an den Vorberatungen mit Rat und Tat regen Anteil genommen, und übte jetzt wohlerworbenes Recht. wenn sie lominierte. Wir Alten waren es zufrieden. Wir rückten eng zu- sammen im «Nassen Dreieck». Vom Saale und von der Ter- rasse her klang Tanzmusik und Jauchzen herüber. Doch selt- sam, allmählich mischte sich in den Ton der Freude ein weh- mütiger Klang: es ist doch schade, dass das alles hier, das Künstlergütli mit all seiner Traulichkeit nun verschwinden soll! Mancher schon hat es beklagt. Und manch einer aus der Fremde, den wir hinaufführten und dem wir von unseren Bauplänen erzählten, hat erstaunt ausgerufen: «Ja Kinder, was wollt ihr denn eigentlich? Könnt ihr’s denn schöner haben als hier?» Ach, er sah eben nur das Schöne! Der umfangreiche Herr unten in des Künstlerhausbureaus drang- voll fürchterlicher Enge, der hätte ihm ein Liedlein von Not und Pein singen, hätte ihn zur «Leichenkammer» führen können, darin die Bilder aufbewahrt werden, die würdig zu hängen der Platz längst fehlte. Es muss sein. Drum nicht diese Töne, meine Freunde! Und wie man einen Herzens- freund, von dem man scheiden muss, noch einmal, ehe man sich von ihm wendet, fester denn je in die Arme schliesst, so hielten wir’s mit dem Künstlergütli an jenem Sommerfest- abend und wollen’s fürder noch halten nach dem alten Liede ler alten «Zürcher Künstlergesellschaft» : «Freut euch des Lebens, weil noch das Lämpchen glüht, Pflücket die Rose, eh’ sie verblüht !» Der Sekretär : Elimar Kusch,