Schrank L enthält den ganzen künstlerischen Nachlass der Brüder Martin und Paulus Usteri, 56 Bände mit 4632 Blättern, von dem erstern z. B. auch die Entwürfe und aus- yeführten Aquarelle der Kindesliebe und Muttertreue, die veizenden Vignetten zu den Künstlerliedern und vieles andere, von letzterm Karikaturen mit wahren Orgien von Höllenspuck und Teufelsgestalten. Dann kommen die grossen Sammel- bände der Zürcher Joh. Heinr. Lips 39 Bl., Wilh. Meyer 46 Bl., Hs. Jakob Oeri 352 Bl., Casp. Rahn 122 Bl. und Rud. Rahn 66 Bl, Schrank M enthält in erster Linie die 17 Bände des Malerbuches mit 881 Bl. aus der Zeit von 1794—1850. Sie bilden den Grundstock der Sammlung. Als Martin Usteri 1794 die erste Idee des Malerbuches in der damaligen «Donnstagsgesellschaft» zur Sprache brachte, welche aus 14 Mitgliedern, Künstlern und Dilettanten bestand, wurde ein Quartband eingerichtet, in welchem nach einer bestimmten Reihenfolge jede Woche ein Mitglied eine Zeichnung ein- zulegen hatte. 1803 konstituierte sich dann die «Künstler- yesellschaft», die Mitglieder mehrten sich und der Kifer für das Malerbuch erkaltete. Trotz den eingeführten Bussen ging es mit den Einlagen immer langsamer vorwärts und die ersten Statuten 1831 gestatteten den Loskauf von dieser Verpflichtung für 50 Gulden; 1851 ging das Malerbuch ein. Der Inhalt ist sehr mannigfaltig. Es wurde im Beginn mehr auf Geist und Witz, Scherz und Humor, als auf korrekte und vollendete Ausführung gehalten und dieses Gepräge tragen auch eine Menge Zeichnungen der ersten sieben Bände, wie überhaupt auch noch manche der spätern. Dazwischen finden sich Werke fremder Hand und Namen, sowie auch älterer Meister und Nichtmeister. Es sind Kinlagen von Mitgliedern, welche selbst nicht zeichnen konnten oder Freund- schaftspfänder von besuchenden Gästen. Immerhin bilden sie ein höchst wertvolles und interessantes Material für die Ge- schichte der Gesellschaft. — Im fernern finden wir dıe Künstler- porträts von Joh. Notz 33 Bl., dann Sammlungen von Ludwig Hess 600 Bl., von Ludwig Vogel 211 Bl. und Rud. Koller 21 Bl., sowie eine Reihe grosser Blätter verschiedener Künstler und Schulen.