Jahresbericht 1910 der Zürcher Kunstgesellschaft Ausstellung. Betrieb. Den 12 «Serien» des Jahres 1909 stehen 7 (mit dem «Salon» 8) Aus- stellungen des Berichtsjahres gegenüber, den 152 Ausstellern 266 (mit «Salon» 610), den 976 ausgestellten Werken 1751 (mit «Salon» 2397). Die kleinere Zahl der Veranstaltungen ist durch die Uebersiedlung ins Kunsthaus, die längere Dauer der «Eröffnungsausstellung» und durch das Dazwischenkommen des «Schweizerischen Salon» bedingt. Die gleichen Ursachen schieden auch das ganze Jahr in drei Betriebsperioden von ausgeprägter Eigenart und besonderem betriebstechnischem Charakter. . Das erste Quartal brachte in den zwei Räumen des alten Künstlerhauses drei «Serien» von je 60 bis 100 Nummern im hergebrachten Rahmen: I. Serie, 9. Januar bis 2. Februar: Grössere Gruppen von Hans Brühlmann, Augusto Giacometti, Carl Montag, Carl Thiemann; vereinzelte Werke von Elisabeth Altenburger, Alice Bally, Carl Felber, H. C. Forestier, Joseph von Moos, William Müller, Otto Reiniger, Albert Schmidt, Carl F. Schobinger, Fritz Wagner, Evert van Muyden, Walter Werner v. Vigier. {T. Serie, 6. Februar bis 6. März: Basler Künstler, Emil Beurmann, William de Goumois. Rudolf Löw, Burkhard Mangold, Albrecht Mayer, Emil Schill, Adolf Siegrist, Fritz Völlmy. Daneben: Raphael de Grada, Franz Elmiger, Ernst Hodel. II. Serie, 9. März bis 3. April: Pierre Godet, Louis de Meuron, Paul Theophile Robert. Auf den Zeitpunkt des Einzuges in das neue Kunsthaus wurde eine grosse «Kröff- nungsausstellung» mit ausgesprochen festlichem Charakter veranstaltet. Es sollte einmal allen Zürcher Künstlern Gelegenheit gegeben werden, in einer ersten Ausstellung ihr Bestes zu bringen und damit die neuen lichten Räume gewissermassen zu «übernehmen» ; ausserdem wurde für eine bedeutungsvolle Einweihung eine Anzahl der namhaftesten Schweizer Künstler zur Beteiligung besonders eingeladen. Als Dauer waren 2'/z Monate, die Zeit vom 17. April bis zum 3. Juli, festgesetzt worden. Die Einladungen fanden freudiges Entgegenkommen. So wurde es möglich, im Kuppelsaal Werke von Wilhelm Füssli, F6lix Vallotton, Eugene Burnand, Wilhelm Balmer zu vereinigen; vorzugsweise im grossen Saal herrschten die Maler Ferdinand Hodler, Kuno Amiet, Giovanni Giacometti, Max Buri, Ed. Boss, Emil Cardinaux, Hans Emmenegger, Albert Trachsel, Abraham Her- menjat, Ed. Vallet, A. Perrier, Otto Vautier, Albert Welti; die Bildhauer Karl Burckhardt, Louis Gallet, Dr. R. Kissling, Paul Osswald, James Vibert. Von Schweizer Künstlern im Ausland waren ausser etwa schon genannten vertreten: Fritz Burger, Ernst Kreidolf. Prof. W. L. Lehmann, Prof. C. Ritter, Ottilie Röderstein, Carlos Schwab, Adolf Thomann, Karl Walser, Johann Bossard, Charles Angst, Hermann Haller, August Heer, Walter Mettler, M. Reymond, Hugo Siegwart, 0. Waldmann, Eduard Zimmermann, Jean Dunand; 46 Aussteller mit über 200 Werken der Malerei, Griffelkunst und Bildnerei. An diesen Kern fügten sich 139 ansstellende Zürcher Künstler mit 318 Werken.