Jahresbericht 1913 der Zürcher Kunstgesellschaft I” von 250 Fr. an die Kosten des «Abendaktes» der Künstlervereinigung geniessen die Mitglieder der Zürcher Kunstgesellschaft, soweit sie ausübende Künstler sind, das Recht zur Teilnahme an den wöchentlichen Uebungsabenden für Aktzeichnen. — An der Jahresversammlung des «Verbandes schweizerischer Kunstmuseen» war die Zürcher Kunstgesellschaft wie üblich durch den Konservator vertreten. Von den übrigen Gesell- schaften und Vereinigungen, deren Mitglied sie ist — «Schweizerische Gesellschaft für Erhaltung historischer Kunstdenkmäler», «Schweizerische Vereinigung für Heimatschutz», «Verband der Kunstfreunde in den Ländern am Rhein», «Gesellschaft für vervielfältigende Kınst> -— nahm sie die Veröffentlichungen entgegen. Tätigkeit des Vorstandes. Der Vorstand beschäftigte sich in 17 Sitzungen mit Bau- und Betriebsfragen und mit allen Angelegenheiten, die das Vereinsleben und das Verhältnis der Zürcher Kunstgesellschaft zur Oeffentlichkeit berührten. Schenkungen und Legate. Die Ueberweisungen von Kunstwerken und Büchern werden in den Abschnitten «Sammlung» und «Bibliothek» einzeln angeführt. Dem Sammlungsfonds sind zwei Legate von Fr. 600.— und Fr. 100.— zugeflossen, dann Bei- träge verschiedener Freunde der Sammlung in der Höhe von Fr. 1000.— bis Fr. 50 an lie Erwerbung eines Gemäldes von Joh. Heinrich Füssli, für das Bild Rhone-Ebene von A. Rehfous ein Beitrag von Fr. 100.—. Die Allgemeine Unfall- und Haftpflichtver- sicherungsaktiengesellschaft « Zürich »” hat ihr ursprünglich auf Fr. 7000.— festgesetztes Geschenk als Stiftung eines Fassadenreliefs auf Fr. 8000.— erhöht, ein anderer Beitrag an die Reliefs in der Höhe von Fr. 1000.— ist von privater Seite eingegangen. Wenn die Summe der Zuwendungen nicht sehr gross ist, so fühlt sich die Zürcher Kunstgesell- schaft den wenigen Stiftern, die ihr wohlwollend entgegengekommen sind, um so mehr verpflichtet. Sollte die allgemeine Gebefreudigkeit indes noch weiter schwinden, so müsste sich die Zukunft für die Zürcher Kunstgesellschaft und ihre Institutionen schon in nächster Zeit geradezu bedrohlich gestalten. Betriebs- und Sammlungsfonds sind bedenklich ge- schwächt. Namentlich beim letzteren ist eine Retablierung und Stärkung unmittelbares, dringendes Bedürfnis, wenn auch ein noch so vorsichtiger Ausbau der Sammlung nicht ganz verunmöglicht werden soll. Dabei fehlt es an Mitteln zur Ausführung einer Reihe von Nischenfiguren am Kunsthaus, deren Modelle schon von den Künstlern vorgelegt und vom Vorstand genehmigt sind, auch zur Begleichung des fünften, bereits fertig gestellten Reliefs. um von den noch auszuführenden gar nicht zu reden. Gesellige Anlässe. Bächtelismahl und Martinimahl bildeten im Jahre 1913, wie von jeher, die Brennpunkte im geselligen Leben der Zürcher Kunstgesellschaft. Die Belebtheit des Martinimahles und sein Reichtum an Darbietungen, die, anders als bisher, die Gäste selbst — ohne Beiziehung von bestellten Kräften — bestritten, wurden diesmal besonders gerühmt. Die ganze Vergnügungschronik des Jahres findet sich in den Heften des «Kunsthaus», auch eingehende Berichterstattung über die Vorträge, die mit den Kollerstuben- abenden abwechselten. Hier mögen wenigstens die Titel der Vorträge erwähnt werden : «Die Darstellung der Passion Christi im Lauf der Kunstgeschichte», — Prof, Dr. A. Meyer; »Die französische Kunst unserer Tage», — Louis Vauxcelles aus Paris;