Jahresbericht 1915 der Zürcher Kunstgesellschaft En zweimal, im ganzen für 4 Monate zum Grenzdienst aufgeboten, der Adjunkt des Sekretärs für 6 Wochen. Manche grössere Aufgaben mussten deshalb zurückgelegt werden oder wurden in der Durchführung doch verzögert, die laufenden Geschäfte des allgemeinen Betriebes konnten aber dank dem lebhaften Eintreten der übrigen, gut eingearbeiteten Hüfskräfte erfolgreich und ohne fühlbare Störungen bewältigt werden. Die Besuchsordnung erlitt in diesem zweiten Kriegsjahr keinerlei Einschränkung. Mit Fr. 15,800 stehen die Eintrittsgelder wieder um Fr. 3000 höher als im Vorjahre, sie erreichen aber noch nicht die Summen von 1913, 1912 usw. Die Besucherzahlen betragen im Berichtsjahr: Total 81,851, davon Zahlende 15,872, Nichtzahlende 65,977 (1914: „ 71,915, » 11,975, » 59,940) (1913: „76,988, » 16,320, » 60,668). An Sonntagen wurde das Kunsthaus von 59,149 Personen besucht (1914: 53,348; 1918: 55,267). Die Monate mit dem schwächsten Besuch sind Mai und Juni mit 3100 und 3600 Personen, die bestbesuchten September, Oktober, November, mit 7500 bis 13,800 Personen. Für die übrigen sieben Monate liegen die Besucherzahlen zwischen 5500 und 7500. Von eigenen Veröffentlichungen wurden 451 Sammlungskataloge (1914: 589), 16,858 Ausstellungskataloge (1914: 14,501), 12,823 Bildkarten (1914: 3,668) verkauft; Janeben in kleinerer Zahl Bibliothekkataloge, Kataloge des graphischen Werkes von Albert Welti, Hefte der Monatschrift „Kunsthaus“, Photographien nach Werken der Sammlung ınd illustrierte Jahresberichte; von diesen sind die Jahrgänge 1911 und 1912 num vergriffen. B Sammlung. Zuwachs. Der Bestand der Sammlungen erfuhr im verflossenen Jahr eine Ver- mehrung um 3 Bildwerke, 19 Gemälde und 113 graphische Arbeiten. Davon entfallen 100 Werke auf Schenkungen, 3 sind Leihgaben und 32 wurden durch Kauf erworben. Unter den Schenkungen und Leihgaben befinden sich zum Teil ausserordentlich wertvolle, durchweg aber Werke, die die vorhandenen Bestände in willkommener Weise ergänzen und abrunden. Ein seit 1912 im Hodler-Saal als Leihgabe aufgestelltes Bild des Meisters, „Mutter mit Kind“, wurde durch den Eigentümer zurückgezogen. Schenkungen: Eduard Bick, Kniender Jüngling, Marmorfigur, von Dr. Th. Reinhart. Raimondo Pereda, Prisonniere d’amour, Marmorfigur, Legat von Herrn Oberst A. Voegeli- Bodmer (gest. im Juni 1915). Fritz Widmann, Don Quixote liest die Rüitterbücher, Temperagemälde, von einer Gönnerin des Kunsthauses.