= Jahresbericht 1916 der Zürcher Kunstgesellschaft angen Beziehungen zur Kunst und den Künstlern unserer Tage, als Begründer und Mehrer einer eigenen Gemäldesammlung, die an Umfang und innerem Wert wohl alle öffentlichen Sammlungen neuester Kunst in der Schweiz weit hinter sich lässt, war er in ganz ausgezeichneter Weise befähigt, der Zürcher Kunstgesellschaft an der Spitze der Ausstellungskommission unschätzbare Dienste zu leisten, und sein Glaube an Kunst und Künstler wie seine persönliche Güte liessen ihn sich mit grosser Hingabe und Pflichttreue deren Aufgaben widmen. Die Gedächtnisrede des Präsidenten der Zürcher Kunstgesellschaft vom 10. März 1917 zeichnet das Bild des verehrten Verstorbenen. Die Zürcher Kunst- zesellschaft hofft in absehbarer Zeit ihm als Freund der Künstler und als Sammler in einer eigenen Veröffentlichung ein bescheidenes Denkmal widmen zu können. Schenkungen und Legate. Bei der Liquidierung des schon im Vorjahre über- wiesenen Vermächtnisses Armin Honegger, über dessen besonderen Charakter der Bericht von 1915 Aufschluss gab, zeigte sich, dass die der Zürcher Kunstgesellschaft zufallende Summe rund Fr. 150,000.— beträgt. Der Vorstand betraute die Sammlungskommission mit‘ der Ausarbeitung von Vorschlägen für die Durchführung der Testamentsbestimmungen. Der Abschnitt «Sammlung», s. u. S. 9, enthält Angaben über den einstweilen ein- geschlagenen Weg. Herr Wilhelm Füssli vermachte der Zürcher Kunstgesellschaft testamentarisch Fr. 1000.—, die dem Sammlungsfonds zugeteilt wurden. Die mannigfaltigen Zuwendungen an Kunstwerken und Büchern in Form von Ver- mächtnissen, Schenkungen und Leihgaben sind in den Abschnitten «Sammlung» und «Biblio- thek», S. 9 und 14 zusammengestellt. Den Stiftern wird für ihre willkommene und wertvolle Mithülfe an dieser Stelle noch einmal aufrichtiger Dank ausgesprochen. Die Zürcher Kunstgesellschaft ist auf Unterstützung von aussen angewiesen. Unter den bestehenden Verhältnissen wird ihr die Durchführung der dringlichen Aufgaben für Erhaltung und Entwicklung von Sammlung, Ausstellungswesen und Bibliothek, die sich aus der Verantwortlichkeit gegenüber den Künstlern und der Öffentlichkeit ergeben, ohne weitgehende, tatkräftige Hülfe der Zürcher Kunstfreunde einfach unmöglich. Gesellige Anlässe. Das Bächtelismahl vom 3. Januar und ein Martinimahl im November hielten sich, den Zeitläuften angemessen, in sehr einfachem Rahmen, ohne Jass die Stimmung gerade dadurch beeinträchtigt worden wäre. In den Monaten Januar/April ınd Oktober/Dezember fanden ausser einigen Kollerstuben-Abenden eine Reihe Vorträge statt. über die in den «Kunsthaus»-Heften einlässlicher Bericht erstattet wurde. Herr Prof. Dr. H. Blümner sprach über «Die Wandgemälde des Polygnot und die griechische Vasenmalerei des hohen Stils»; Prof, Dr. F. Medieus über «Die künstlerische Ueberwindung des Gegenstandes»; Dr. W. Wartmann über «Die Kunst der Medaille» ; Dr. H. Forst über das Tafelwerk «Cassoni, Truhen und Truhenbilder der italienischen Frührenaissance» von P. Schuhring; Oskar Mertens über den «Modernen Wohngarten» ; Dr. H. v. Ochenkowski über «Einige Meisterwerke des Museums Czartoryski in Krakau»; Dr. W. Hes über «Ausstellungen und Kunstauktionen in Deutschland, im Oktober 1916»; den Schluss bildete im Dezember die Vorlage des Neujahrsblattes über Max Buri durch den Verfasser Dr. H. Trog.,