1 Jahresbericht 1918 der Zürcher Kunstgesellschaft W. Kaulbach, K. F. Müller, Friedrich Olivier, B. Pinelli, Ludwig Richter, Joh. Konrad Seekatz, W. Voltz. u. a. Die Summe von Fr. 27,500.—, die für eigene Ankäufe der Zürcher Kunstgesellschaft aufgewendet wurde, kommt dem Betrag von Fr. 29,500.— des Vorjahres sehr nahe, steht aber zur finanziellen Lage im Berichtsjahr in einem viel ungünstigeren Verhältnis. Im allgemeinen brachte das Jahr 1918 eine neue, sehr wesentliche Stärkung der Hodlersammlung und äusserst wertvolle Bereicherung für den Böcklin- und den Welti- saal, daneben durch Schenkungen und Legate höchst erfreuliche Zuwendungen an Werken älterer Zürcher Maler und schliesslich den Anfang einer Sammlung neuer Skulpturen. Die Gruppe der zeitgenössischen Schweizer und Zürcher Maler wurde namentlich durch die Ankäufe der Vereinigung Zürcher Kunstfreunde und der Zürcher Kunstgesellschaft gestärkt. Bei der graphischen Sammlung gehen ebenfalls der Ausbau der älteren Bestände und grundlegende Ankäufe von allerneuesten Arbeiten nebeneinander her. Zurückgezogen wurden die Leihgaben O0. Baumberger, «Die Lampe»; F. Hodler, «Bildnis Dr. H.»; Fritz Widmann, «Bildnis J. V. Widmann»; Laurent F. Keller, «Junges Mädchen», Marmorfigur. Diebstahl. Am 24. Juli, kurz vor oder nach 2 Uhr nachmittags, als das zweite Stockwerk wegen plötzlichen Unwohlseins einer Aufseherin vielleicht 20 Minuten ohne besondere Ueberwachung war, wurde das kleine Gemälde «Der Stabschnitzer» von F. Hodler gewaltsam aus dem Rahmen gebrochen und entwendet. Die polizeilichen Nachforschungen nach Bild und Täter blieben einstweilen ohne Ergebnis. Verwaltung. Wie es schon die grosse Zahl von wichtigen neuen Zuweisungen und Erwerbungen bedingte, die meist vereinzelt und in ganz unregelmässigen zeitlichen Abständen einliefen, musste die Einrichtung der Säle öfterem Wechsel unterzogen werden. Zu Beginn des Jahres wurde der bisherige grosse Welti-Saal im ersten Stockwerk in einen Böcklin-Saal umgewandelt, nachdem der fünfteilige Landsgemeindekarton erst einmal seinen Platz im Treppenhaus gefunden hatte. Bald darauf gelangte in diesem neu eingerichteten Böcklin-Saal die von der Vereinigung Zürcher Kunstfreunde erworbene « Venus genitrix» zur Aufstellung, was neue Aenderungen mit sich brachte; im eben fertig ein- gerichteten Welti-Kabinett galt es im Sommer «Die Königstöchter» einzufügen und das Gleichgewicht der verschiedenen Wände in einer neuen Anordnung aller Bilder herzustellen. Die Aussicht auf die Beiziehung des Landolthauses gestattete, die Säle A und B zu räumen, Saal B mit Saal C vollständig Rudolf Koller zur Verfügung zu stellen und dem Saal A mit Landschaften von Frölicher und Sandreuter und Genrebildern von Anker, Buchser, Grob, Stückelberg und Vautier ein neues frisches Gesicht zu geben. Ein Teil der aus A und B weggenommenen ältern Werke wurde im zweiten Stockwerk in den kleinen Sälen zu beiden Seiten des Asper-Kabinetts wieder vereinigt. Bald nach der vorläufigen Neueinrichtung der Hodler-Säle erschien ein Anstrich der verblichenen Bespannung im grossen Saal O nach den guten Erfahrungen mit dem Böcklin-Saal und dem Welti-Kabinett sehr wünschbar. Neben dem so erneuerten Saal O zeigte sich nun aber der angrenzende Saal N so unscheinbar, dass auch er aufgefrischt werden musste, in gleicher Weise schliesslich auch das Kabinett der «Heiligen Stunde»,