) Jahresbericht 1921 der Zürcher Kunstgesellschaft führen: 1. eine wesentliche Erhöhung des städtischen Beitrages, indem der bisherige nicht im Verhältnis zu dem Vorteile ist, den die Zürcher Bevölkerung durch die freien Besuchstage geniesst; 2, eine sprungweise Erhöhung der Mitgliederzahl um: 200—300, die durch geeignete Propaganda erreicht werden dürfte. Die Erhöhung des städtischen Beitrages über die bisherigen festen Fr. 5000 und Fr. 5000 als Vergütung für den freien Sonntagsbesuch um Fr. 5000 und der Beitrag von Fr. 2800 der Vereinigung Zürcher Kunstfreunde genügten eben, um das Defizit verschwinden zu lassen und den übermässig geschwächten Betriebsfonds vor weiterer Verminderung zu bewahren. Für besondere Schritte zur «sprungweisen Erhöhung der Mitgliederzahl» waren die Verhältnisse einst- weilen noch zu wenig aussichtsreich. Die Vermietung des grossen Saales für musikalische und andere künstlerische Veranstaltungen und die Führungen durch Sammlung und Ausstellungen ergaben Beträge in ähnlicher Höhe wie das letzte Jahr. Sie wurden z. T. der Betriebsrechnung, z. T. dem Sammlungsfonds zugeteilt. Mitbestimmend für die Gestaltung der Betriebsrechnung wurde die « Ausstellung Alter Kunst». Sie brachte grosse Ausgaben für Transporte, Versicherungen und Reklame. Anderseits hatte sie auch grossen Einfluss auf die Erhöhung verschiedener Einnahmeposten von den Eintritts- geldern und Katalog- und Postkartenerlösen bis zu den Garderobegebühren. Mit dem erhöhten städtischen Beitrag sind die Grundlagen geschaffen, um die Not um blosse Weiterexistenz zu überwinden und an Stelle tatenlosen, vorsichtigen Haus- haltens, wozu die Verhältnisse in der jüngsten Vergangenheit einfach gezwungen hatten, wieder weiter reichende Bestrebungen und glänzendere Ziele treten zu lassen. Nicht das Dasein, sondern lebendiges Schaffen und Wirken in Tiefe und Breite, immer mehr zu wollen und zu vollbringen als eigentlich die Pflicht zu gebieten und die Kräfte zu er- lauben scheinen, ist ja Zweck und Aufgabe von Instituten, die in einer Stadt wie Zürich eine so einzigartige Stellung einnehmen wie das Zürcher Kunsthaus. Die Verwirklichung des erweiterten Kunsthauses war im Vorjahre durch die Ungunst der Verhältnisse in weite Ferne entrückt worden. Die Idee lebte aber auch im Berichtsjahr weiter und die in der Idee liegenden Kräfte führten die Mitglieder der Kommission für ein erweitertes Kunsthaus gegen Ende des Jahres von neuem zusammen zur Vorbereitung weiterer fruchtbringender Arbeit. Der Neubaufonds erreichte im Lauf des Jahres den Betrag von Fr. 20,083.20.