10 Jahresbericht 1929 der Zürcher Kunstgesellschaft 7 Die Beschickung auswärtiger Ausstellungen hielt sich in engeren Grenzen als im Vorjahr. An Ausstellungen in Köln, München, Wien gingen die „Andächtige“ von F. Hodler, der „Koranleser“ von Frank Buchser, das Mädchenbildnis und eine Landschaft von B. Menn, eine Landschaft von Adolf Stäbli, der „Oude Vinck“ von Max Liebermann; an die Gedächtnisausstellung in Siders vier Bilder von Raphael Ritz. Sicherungsarbeiten wurden notwendig am Triptychon des Antwerpener Meisters in der Schenkung August Abegg, Inv. Nr. 1638/39/40, und an den zwei Tafeln aus der Schule des Konrad Witz, Inv. Nr. 1466 und 1623. In dem strengen Winter hatte durch übermässige Austrocknung und Zusammenziehung des Holzes die Farbschicht sich über die ganze Bildfläche hin an zahlreichen Stellen in Blasen und Stauchungen vom Grunde gelöst. Sie konnte nach der Rückkehr der normalen Spannung im Holz überall ohne bleibenden Schaden wieder niedergelegt und befestigt werden. Auch diese Arbeit wurde von Fred Bentz in Basel ausgeführt. Veröffentlichungen betrafen die Schenkung Rudolph Heinrich Füssli, die vom Direktor in einem Aufsatz in Nr. 1153 der Neuen Zürcher Zeitung vom 14. Juni gewürdigt wurde, und die beiden Tafeln aus der Schule des Konrad Witz, denen der Wiener Kunsthistoriker Ludwig Baldass. in der Neuen Zürcher Zeitung Nr. 761 vom 21. April 1929 die Ehre erwies, sie als eigenhändige Arbeiten von Konrad Witz zu be- zeichnen. Das Altarbild des Zürcher Nelkenmeisters steht im Mittelpunkt einer Reihe von Aufsätzen über die Nelkenmeister-Ausstellung vom Herbst des Jahres und des reich illustrierten Führers durch die Ausstellung, mit welchem das Kunsthaus vor allem den Donatoren und Leihgebern der so wertvollen vier Tafeln den Dank aussprechen wollte. Ein am 2. Februar in der Neuen Zürcher Zeitung veröffentlichtes Schlusswort des Direktors wurde für diese und für die Mitarbeiter an der Ausstellung auch als Sonderdruck aus- gegeben. Gesuche um Reproduktionsermächtigung betrafen Gemälde und Zeichnungen von Salomon Gessner, Rudolf Koller, Conrad und Felix Meyer, Wilhelm Scheuchzer, Emil Schulthess, Edouard Vallet, Anna Waser und Albert Welti.