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Jahresbericht 1928 der Zürcher Kunstgesellschaft
CD
Wertschriften -Verzeichnis.
Obligationen
Kanton Zürich von 1924 .
Stadt Zürich von 1918
Stadt Zürich von 1926 «2
Schweiz. Kreditanstalt von 1928 .
Eidg. Anleihe 1927 . . 0.0.0... .4
Schweiz. Bundesbahnen, Rente von 1900
Schweiz. Bundesbahnen von 1927. . .
Zentralschweizerische Kraftwerke Luzern .
Aypothekarkasse des Kantons Bern. .
Wertschriften-Vermächtnis Armin Honegger
Zinsfuss |
9%
5
5
43/4
5
41/2
4
41/2
5
41/9
Nennwert
25,000.—
20,000.—
20,000.—
15,000.—
15,000.—
25,500.—
25,000.—
8,000.—
25,000.— |
Fr.
Kurs
9%
100
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99
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97
88
97
100
906
Bilanzwce:
Fr.
25,000. —
20,000. —
19,800. —
15,000, —
14,550. —
22,440. —
24,250. —
8,000. —
24,000. — _
173,040. —
57,500. — |
Revisorenbericht
An die Generalversammlung der Zürcher Kunstgesellschaft!
In Ausführung des uns übertragenen Mandates haben wir die statutengemässe
Prüfung des Rechnungsabschlusses Ihrer Gesellschaft für das Jahr 1928 vorgenommen.
Durch zahlreiche Stichproben an Hand der einschlägigen Belege kontrollierten wir
die Buchhaltung und stellten die Richtigkeit der Bilanz, der Kapital- und Betriebe-
rechnungen fest. Das Wertschriften-Inventar ist ebenfalls vermittelst. der Depot-
bescheinigungen nachgeprüft und in Ordnung befunden worden.
Demgemäss gestatten wir uns, Ihnen vorzuschlagen, die Rechnungen, unter bester
Verdankung an den Herrn Quästor, zu genehmigen und dem Vorstand Entlastung zu
arteilen.
Mit vorzüglicher Hochachtung
Die Revisoren:
Zürich, den 1. Juni 1929.
sig. C. KNAUER.
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Buchdruckerei Neue Zürcher Zeituns
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JAHRESBERICHT
1929
BEILAGE: SIEBEN TAFELN
TAFEL I
BILDNISZEICHNUNG A. RÜTSCHI
EDVARD MUNCH, 1923
2
Jahresbericht 1929 der Zürcher Kunstgesellschaft
m
Für die Zürcher Kunstgesellschaft ist das Jahr 1929 bestimmt durch eine
abwechslungsreiche Folge von eigenen Ausstellungen und Veranstaltungen der
ihr nahe verbundenen Vereinigung für Zeichnende Kunst in Zürich; durch den
Hinschied von zwei hervorragenden Zürcher Sammlern und besondern Freunden
des Kunsthauses; und durch eine Bereicherung von Sammlung und Bibliothek wie
sie seit dem Bestehen des Kunsthauses ein einziges Jahr noch nie gebracht hatte,
Unter den eigenen Ausstellungen traten namentlich die Sonderausstellung
K. Hofer und die umfassende Gedächtnisausstellung E. Vallet, die Bronzen von
A. Maillol, Edgar Degas und Georges Minne, die internationale Ausstellung abstrakter
und surrealistischer Malerei und Plastik und die Gesamtausstellung der Gesellschaft
Schweizerischer Maler, Bildhauer und Architekten in mehr als durchschnittlicher
Bedeutung und Wirkung hervor; die Vereinigung für Zeichnende Kunst in Zürich
verdankte je eine ihrer drei Ausstellungen in den Räumen der graphischen
Sammlung — Zeichnungen und Druckgraphik von Walo von May im Juni, und
von Robert Schürch im Juli/August — dem Entgegenkommen von zweien ihrer
Mitglieder; die dritte, mit der einzigartigen Sammlung italienischer Buchmalereien
vom XII. bis XVI. Jahrhundert, Herrn Dr. Ulrico Hoepli in Mailand.
Die beiden Toten sind die Herren Dr. W. C. Escher-Abegg und Alfred Rütschi,
die am 17. November und am 26. September mitten aus Schaffen und Wirken
weggerufen wurden. Herr Dr. W. C. Escher, von jeher ein Sammler von Werken
hohen Ranges, war als Mitbegründer der Vereinigung Zürcher Kunstfreunde auch
den Bestrebungen des Zürcher Kunsthauses nahegetreten und hatte mit Rat und
Tat bei manchen Ankäufen Schwierigkeiten beiseite geräumt, oder bei der Aus-
stellung oberdeutscher und schweizerischer Kunst des XV. und XVI. Jahrhunderts,
1921, durch Uebernahme der Druckkosten die Ausgabe eines wissenschaftlichen
Kataloges ermöglicht. Mit ebenso lebhafter Anteilnahme für alte zürcherische
Kunst sicherte er im Namen der Stifter der dem Kunsthaus bereits im Herbst 1925
überwiesenen Bilderschenkung August Abegg im Frühjahr 1929 die eine grosse
Altartafel des Zürcher Nelkenmeisters, die Anbetung der Könige, und wenig später
das zugehörige Pfingstbild, durch Rückkauf aus dem Ausland für Zürich und das
Zürcher Kunsthaus, so dass beide Tafeln als neuer Bestandteil dieser Schenkung
neben der in raschem Entschluss durch die Stadt Zürich erworbenen dritten und
einer durch das Entgegenkommen der Gottfried Keller-Stiftung und der Bundes-
Jahresbericht 1929 der Zürcher Kunstgesellschaft
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behörden als Eigentum der Gottfried Keller-Stiftung dem Kunsthaus überwiesenen
vierten Tafel ihren Platz im Zürcher Kunsthaus einnehmen konnten. Die Verei-
nigung der vier als Innen- und Aussenseiten von je zwei Flügeln des gleichen Altars
zusammengehörenden Bilder konnte im Herbst mit einer Zürcher Nelkenmeister-
Ausstellung festlich begangen und für die Abklärung der Zusammenhänge unter
den verschiedenen dem Meister bisher zugeschriebenen Werken im Schweizerischen
Landesmuseum, im Berliner Kaiser Friedrich-Museum, in der Sammlung des Bischofs
von St. Gallen und in der Karlsruher Kunsthalle, sowie der Beziehungen zwischen
seiner Persönlichkeit und dem ältern Hans Leu fruchtbar gemacht werden. Sie
beleuchtete für kurze Zeit einen Abschnitt Zürcherischer Kunst vom Ausgang
des Mittelalters, von dem weitere Kreise bisher kaum etwas geahnt hatten. Die
vier dem Kunsthaus auch nach der Ausstellung verbleibenden Tafeln halten ihre
wesentlichen Züge für alle Zeiten fest.
Von anderer Art war die Persönlichkeit von Alfred Rütschi, und sein Ein-
treten für die Aufgaben des Kunsthauses. Wenn er seit dessen Bestehen in rasch
sich eng und lebhaft gestaltender Verbindung an seinen Unternehmungen durch
persönliche Aussprache und durch Ankäufe in den Ausstellungen und gelegentliche
kleinere Schenkungen Anteil nahm, so entschloss er sich nach 1916 zu unmittel-
barer und entscheidender. Mitarbeit. Entzündet am Beispiel Ferdinand Hodlers
in der grossen Gesamtausstellung des Zürcher Kunsthauses, gewiss eben 8o sehr
an seiner persönlich-ethischen wie an seiner künstlerischen Grösse, schuf er mit
zielbewusster Tatkraft alle Grundlagen für die Vereinigung Zürcher Kunstfreunde
und stellte „tambour battant“ die Vereinigung ins Leben und vor die Aufgaben,
die er für sie sah. Als Sammler für seinen engern Kreis und als Förderer von
Aufgaben der öffentlichen Kunstpflege stellte er in sich ein Beispiel auf, wie
nur er es vermochte, und das auch für keinen andern als einen Menschen seiner
Art verbindlich sein konnte. Jede Ausstellung wurde ihm Verpflichtung zu
ernstester Selbstbefragung und innerlicher Auseinandersetzung mit den dar-
gebotenen Kunstwerken, und wo er sich angeregt fühlte, erwarb er einige Werke,
um sich in seinen Arbeits- und Wohnräumen mit ihnen zu umgeben. Es kam
dazu, dass er, wo immer er sich berührt fühlte, über die Werke hinweg auch
mit den Künstlern in Verbindung trat.
Ein Erlebnis von ähnlicher Tiefe wie Hodler wurde ihm Munch; und Munch,
ritterlich und wahrhaft frei, grüsste in dem Schweizer Kaufmann, was er da als
ihm selbst verwandt erkannte. Seit etwa 1920 war bei Alfred Rütschi neben das
Interesse an der bildenden Kunst die Beschäftigung mit seiner Sammlung von
Goldschmiedearbeiten getreten. Angeregt durch den Wunsch, vor der Zerstreuung
zu bewahren, was Roman Abt an Arbeiten von verschiedener Art und Bedeutung
3
Jahresbericht 1929 der Zürcher Kunstgesellschaft
vereinigt hatte, vorbereitet durch langjähriges Sammeln von Fingerringen, trat er
an das ihm sonst noch nicht vertraute Gebiet und widmete sich ihm mit so
zrosser Konsequenz und Hingabe, dass nach wenigen Jahren die ursprüngliche
Abtsche Sammlung, immer wieder gesichtet und gesäubert, nur noch einen zahlen-
mässig wenig hervortretenden Bestandteil einer weit über die anfänglichen Grenzen
herausgreifenden Sammlung von europäischer Bedeutung bildete. Nie vergass aber
Alfred Rütschi auch in zeitweise anders gerichteter Sammlerleidenschaft das
Zürcher Kunsthaus und die weitern künstlerischen Aufgaben Zürichs.
Bis im Sommer des letzten Jahres stand er mit neuen Anregungen und mit
Mahnungen zur Erfüllung schon längst erkannter Verpflichtungen in Verbindung
mit dem Kunsthaus; er war eben noch im Juni in einem ausführlichen Schreiben
auf solche Fragen eingetreten, in dem er seine Vorschläge mit der Schenkung von
vier Bildern Edvard Munchs begleitete. Verhandlungen über die Regelung seiner
Hinterlassenschaft, soweit er das Kunsthaus dabei in Rechnung zu ziehen
wünschte, hatte er von sich aus eingeleitet und zum Schluss geführt, als er der
Krankheit erlag. Gemäss unmittelbarer testamentarischer Bestimmung waren dem
Zürcher Kunsthaus neun Künstlerbildnisse und die Bücher und Mappenwerke
über Kunst zugedacht. In Vollstreckung des noch nicht in endgültiger Form nieder-
gelegten weiter gehenden Willens des Verstorbenen entschlossen sich die Hinterlas-
zenen in überaus dankenswerter Weise, ihrerseits noch zwei grosse Schenkungen
zu vollziehen, deren vertragliche Regelung noch vor Jahresschluss erfolgen konnte.
Sie stellten dem Kunsthaus Fr. 94.567.10 aus einer Lebensversicherungs-
police zur Verfügung für die Errichtung einer Kunstschule mit der Bestimmung,
dass der Betrag bei einer Bank zinstragend anzulegen und, wenn die Kunstschule
innerhalb fünfzig Jahren nicht zustande komme, mit Zins und Zinseszinsen dem
Sammlungsfonds des Kunsthauses einzuverleiben sei. Sie schenkten ausserdem
einen Betrag, für dessen Gegenwert das Kunsthaus aus dem Kunstbesitz von
Herrn Rütschi die Werke sich sichern konnte, die für die Sammlung in erster
Linie als wertvoll gelten mussten. Das Uebereinkommen erlaubte die Erwerbung
der überwiegenden Mehrzahl der bisher als Leihgaben von Herrn Rütschi im
Kunsthaus ausgestellten Gemälde schweizerischer und ausländischer Künstler,
namentlich der fast ungeschmälerten Hodlersammlung und deren Ergänzung
mit den Bildern „Grindelwaldgletscher 1914“, „Bildnis Schriftsteller Martin 1916“,
„Landschaft bei Caux mit aufsteigenden Wolken 1917“ aus der Privatsammlung
von Herrn Rütschi. Die im Vermächtnis und in den Schenkungen von Herrn
Rütschi und seinen Hinterlassenen enthaltenen Werke sind im Abschnitt „Samm-
lung“ dieses Berichtes einzeln aufgeführt. Hier ist nur zu sagen, dass in ihnen
in vorbildlicher Weise die Gesinnung und das Werk eines Zürcher Kunstfreundes
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Jahresbericht 1929 der Zürcher Kunstgesellschaft
E
und eines Freundes des Zürcher Kunsthauses durch die Tat erfüllt und zum
Denkmal geworden sind.
Auch die Sammlung von Goldschmiedearbeiten bleibt durch eine Erneuerung
des mit Herrn Rütschi noch am 17. August 1929 abgeschlossenen Vertrages dem
Kunsthaus bis auf weiteres erhalten.
Die Zürcher Kunstgesellschaft ist glücklich, dass solche Sinnesart nicht
Ausnahme bleibt und die Freunde des Kunsthauses sich überall finden. Sie hat
auch für weitere Zuwerdungen im verflossenen Jahre zu danken. Der Sammlungs-
fonds konnte gestärkt werden durch ein Vermächtnis von Herrn Oberst Usteri-
Pestalozzi im Betrag von Fr. 1000 und durch ein Geschenk von Fr. 1000, das Herr
Oberst Paul Ulrich zum Andenken an seine Gemahlin dem Kunsthaus überwies.
Ein Vermächtnis von Frau Cosulich-Sitterding in der Höhe von Fr. 3000 erlaubte
die Erfüllung eines schon längst gehegten grossen Wunsches für die Bibliothek.
Dazu kommen der oben bereits erwähnte Ankauf der Stadt Zürich zur Vervoll-
ständigung des durch die Erben August Abegg überwiesenen Altarwerkes des
Zürcher Nelkenmeisters und die Zusage einer reichen Sammlung von Gemälden
lebender Schweizer Künstler durch einen zürcherischen Kunstfreund.
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Jahresbericht 1929 der Zürcher Kunstgesellschaft
Sammlung.
Die Vermehrung der Sammlungsbestände durch Schenkungen, Käufe und
Leihgaben liegt im Berichtsjahr noch mehr in der Bedeutung der einzelnen Werke als in
der hohen Zahl von über 150 Gemälden und Skulpturen, 392 Aquarellen und Zeichnungen
und 170 Drucken.
Unter den Schenkungen finden sich sowohl Zuwendungen einzelner Werke, wie
zanze Sammlungen. Ein Männerkopf in Kunststein von Julius Schwyzer wurde durch
die Familie des Künstlers überwiesen; zwei Gemälde von Rudolf Koller „Kuh im Kraut-
garten“ 1857/58, und „Ruhepause“ 1890, durch einen Kunstfreund, der nicht genannt
sein will, und durch Frau Guyer-Freuler zum Vollzug einer testamentarischen Verfügung
von Herrn Guyer-Freuler; ein Klebeband mit 369 Zeichnungen und Aquarellen von
Rudolf Heinrich Füssli (1791—1828) durch Herrn Dr. J. H. Escher-Bürkli; ein Aquarell von
Conrad Zeller durch die Erben von Herrn Heinrich Horner-Zeller zur Ergänzung ihrer
Schenkung vom letzten Jahr; eine Bleistiftzeichnung von Adolf Menzel durch Herrn
Ingenieur W. Koller; eine Zeichnung von Karl Hofer durch Ungenannt; eine Landschafts-
skizze nach Hans Asper durch Herrn Prof. A. Largiader, eine Bildniszeichnung A. Trachsel
von Cila durch Herrn Dr. Joh. Widmer, eine Radierung von Werner Peiner durch den
Kunstsalon H. Abels, München; zwei Radierungen von Eduard Ortgies durch Herrn
Dr. P. Meintel; zehn Radierungen von Mopp (M. Oppenheimer) durch Frau Dr. Escher-Abegg;
drei Neudrucke von Kupferstichen von C. A. Gonzenbach nach dem „Apfelschuss“, dem
„Rütlischwur‘“ und „Winkelrieds Tod“ von Ludwig Vogel durch die zürcherische kanto-
nale Regierung; ein Schabkunstblatt „Salomon Gessner“ von Elias Haid durch Herrn
P. Leemann-van Elck. In Form von Glückwünschen und Jahresgaben von Künstlern, Pri-
vaten, Firmen und Gesellschaften konnten graphische Arbeiten von August Aeppli, Robert
Aigner, Hanni Bay, Paul Bodmer, Norbertine Bressner-Roth, J. von Diveky, F. Gilsi, Theo
Glinz, Paul Klee, C. Th. Meyer-Basel, Valentine Metein, B. von Muralt, Friedrich Ritschel,
Jakob Ritzmann, Albert J. Welti der Sammlung einverleibt werden; als Ergebnisse von
Aufträgen zum Plakat und zur Weinkarte für die Kunsthausmaskenbälle, Originalentwürfe
und Drucke von Otto Baumberger und Hugo Laubi.
Mappenwerke wurden geschenkt durch die Herren Dr. A. Jöhr in Form der Folge
„Das Grosskraftwerk Rummelsburg“, 14 Radierungen von Max Kaus, und Konsul P. von Blei-
chert mit den kostbaren Klingerschen Folgen „Vom Tode Opus XI, I. Teil 1897“ in Probe-
drucken, „Epithalamia“ Federzeichnungen zum Text von Elsa Asenjeff, reproduziert in
Photogravüre, „Das Zelt“, Teile I und II mit Radierungen Nr. 1—46 und Teil III mit ver-
lassenen Platten und Zuständen; Dr. E. Briner mit „Nordlandreise“, acht Lithographien
von Willi Wenk. Die Witwe des Künstlers schenkte 23 Radierungen und einen Holzschnitt
von E. Vallet, womit dessen graphisches Werk in der Sammlung nun vollständig vor-
handen ist bis an das einzige Bildnis von C. F. Ramuz, das nur im Buch des Dichters
„Jean-Luc persecut€“ erschienen ist.
Als Ergänzung zum Legat August Weidmann, dessen Uebergabe im Berichtsjahr
noch nicht rechtskräftig wurde, stellten die Hinterlassenen noch eine Landschaftsstudie in
Jahresbericht 1929 der Zürcher Kunstgesellschaft
DS
Oel und drei Zeichnungen zu dem im Legat enthaltenen Bilde „Eva“ von Edwin Ganz, sowie
eine Kreidezeichnung „Tochter des Künstlers“ von Wilhelm Füssli bereit.
Von einem Zürcher Kunstfreund wurde mit der Bestimmung, dass ihre Aufstellung
erst in einem spätern Zeitpunkt erfolge, eine wertvolle Sammlung von rund 100 Gemälden
lebender Schweizer Künstler entgegengenommen, deren Ausbau in Uebereinstimmung mit
den Bedürfnissen und Wünschen des Kunsthauses vom Donator noch weiter geführt wird.
Die Doppelschenkung der Erben von Herrn August Abegg mit zwei Tafeln „Anbetung“
und „Pfingsten“ des Zürcher Nelkenmeisters erfolgte im Zusammenhang mit den Bestre.
bungen nach Vereinigung aller vier neu ans Licht getretenen Bilder des gleichen Altar
werkes im Augenblick, da die Gefahr bestand, dass gerade diese beiden Innenbilder end-
yültig an das Ausland verloren gingen. Sie waren berufen, für die Stadt Zürich einen bisher
kaum bekannten bodenständigen Meister vom Ausgang des XV. Jahrhunderts in einem
Hauptwerk gleichzeitig zu offenbaren und zu bewahren.
Der Freundschaft von Herrn A. Rütschi und seiner Treue zur Vaterstadt verdankt
das Kunsthaus die folgenden Werke:
als Schenkung vom Juni 1929
Edvard Munch
„Bildnis Fräulein W.“ 1905
„Schiffswerft“ 1911
„Apfelbaum“ 1921
„Herrenbildnis“ 1923 (zur Ausstellung in einem
spätern Zeitpunkt vorgesehen),
als Vermächtnis laut testamentarischer Verfügung
neun Künstlerselbstbildnisse:
Cuno Amiet 1922, Otto Baumberger 1918, E. Bosshard, Augusto
Giacometti, blauer Hintergrund, Augusto Giacometti, roter Hinter-
zrund, Reinhold Kündig, klein, Reinhold Kündig, gross, Arthur
Riedel 1926, E. Würtenberger 1919,
als Schenkung seiner Hinterlassenen, die bisherigen Leihgaben:
Andre Derain Frauenkopf
Ferdinand Hodler Eidgenosse
Krieger mit Hellebarde
Berggipfel am Morgen
Gebirgspartie bei Grindelwald
Dent du Midi
Die Wahrheit, erste Fassung
Rückzug von Marignano, vierte Fassung
Landschaft am Genfersee mit Sonnenuntergang
Mädchen mit Schiefertafel
Frauenbildnis
Mutter und Kind
Kauernde Frau, Bronze
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Hugues Manolo
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Jahresbericht 1929 der Zürcher Kunstgesellschaft
aus der Privatsammlung von Herrn Rütschi:
Grindelwaldgletscher, 1914
Bildnis des Schriftstellers Martin, 1916
Landschaft bei Caux mit aufsteigenden Wolken, 1917.
Im Jahr 1919 hatte Herr Rütschi dem Kunsthaus im „Lied aus der Ferne“, dem „Bewunderten
Jüngling“, dem Mittelfeld zur zweiten Fassung zum „Rückzug von Marignano“, dem „Tag“
und der „Einmütigkeit“ bereits fünf Werke geschenkt, die den Kern der Hodlersammlung
des Zürcher Kunsthauses bilden.
In den eigenen Ankäufen konzentrierte sich die Kunstgesellschaft hauptsächlich
auf neue Kunst. Sie erwarb zwei Bronzen „Die grosse Badende“ und „Frau mit erhobenen
Armen“ von Aristide Maillol, und eine Bronze „Danseuse regardant la plante de son pied
droit“ von Edgar Degas, und noch einmal ein Spätwerk von Lovis Corinth, das mächtige
Stilleben „Flieder und Amaryllis“; zur Abrundung der kleinen Graff-Sammlung das sehr
lebendige Bildnis der Henriette von Crayen, geb. Leveau; ein kleines Bildchen „Bei der
Lampe“ von Paul Bodmer, und die Landschaft „Krautacker“ von Fritz Widmann; Zeich-
nungen von George Grosz „Vorübergehende“, F. Hodler „Der zornige Krieger“, Karl
Hofer „Sinnendes Mädchen“, „Paar am Tisch“, „Mädchen am Boden“, Karl Hügin
zwei Landschaften mit Figuren, und vier Bildnis- und Figurenstudien von E, Vallet.
An Graphik wurden weiter erworben: ein Probedruck der Radierung „Froschauer-
platz“ von G. Rabinovitch, vier Radierungen von James Ensor, drei von W. Leibl, zwei Radie-
rungen und eine Lithographie von Max Slevogt; in der Ausstellung deutscher Graphik
sechszehn Radierungen, Holzschnitte und Lithographien von Ernst Barlach, Max Beck-
mann, Paul Klee, Käthe Kollwitz, Gerhard Marcks, Emil Nolde, Christian Rohlfs.
Unter den Leihgaben schliessen sich die von der Gottfried Keller-Stiftung und
der Stadt Zürich überwiesenen Nelkenmeister-Tafeln „Der Höllensturz, der Erzengel Michael
im Kampf mit Luzifer“ und „Das jüngste Gericht, der Erzengel Michael als Seelenwäger“,
als Aussenseiten mit den von den Erben August Abegg geschenkten Tafeln zu zwei voll-
ständigen Altarflügeln zusammen. Dank der sorgfältigen Freilegungsarbeit durch den Basler
Restaurator Fred Bentz konnten auf beiden Bildern unter sehr ausgedehnten trüb und
dunkel gewordenen Oelübermalungen aus späterer Zeit mit wenig eingreifenden alten
Beschädigungen die ursprünglichen, glasharten und leuchtenden Oeltemperafarben und die
prägnante „gotische“ Zeichnung wieder zu Tage gefördert werden, so dass die vier Tafeln
bald auch künstlerisch sich wieder als Einheit darstellten.
Von Ankäufen des Bundes wunden erhältlich: eine Bronze „Kauernde“ von Julius
Schwyzer, ein Oelgemälde „Walliser Herbstlandschaft“ von Wilfried Buchmann, und zwei
Aquarelle von Fritz Pauli und E. G. Rüegg, „Aare“ und „Bühnenbild zum Schauspiel
Die beiden Brüder“; aus Zürcher Privatbesitz ein Kinderbild und ein Herrenbildnis von
Edvard Munch, ein „Kind in der Wiege“ von E. Vallet, ein Stilleben von Oskar Lüthy;
von der Gessnerschen Familienstiftung ein Salomon Gessner zugeschriebenes Oelbild
„Felslandschaft mit flötenspielendem Hirten neben Nymphe unter Bäumen“.
Zurückgezogen wurde eine kleine Studie „Säugling in der Wiege“ von C. Amiet,
and im Zusammenhang mit dem Hinschied von Herrn A. Rütschi die Werke: Wilhelm
Gimmi „Pont Louis Philipp“, Maurice Utrillo „La Rue Ordener“, Ferdinand Hodler
„Strasse von St. Georges“, „Genferseelandschaft mit weitem Horizont“, „Flache Genfersee-
landschaft mit rhythmischen Wolken“, „Kleiner Kopf einer Italienerin von links“, „Grosser
weiblicher Kopf zu Blick in die Unendlichkeit“.
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Jahresbericht 1929 der Zürcher Kunstgesellschaft
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Die Beschickung auswärtiger Ausstellungen hielt sich in engeren Grenzen
als im Vorjahr. An Ausstellungen in Köln, München, Wien gingen die „Andächtige“ von
F. Hodler, der „Koranleser“ von Frank Buchser, das Mädchenbildnis und eine Landschaft
von B. Menn, eine Landschaft von Adolf Stäbli, der „Oude Vinck“ von Max Liebermann;
an die Gedächtnisausstellung in Siders vier Bilder von Raphael Ritz.
Sicherungsarbeiten wurden notwendig am Triptychon des Antwerpener Meisters
in der Schenkung August Abegg, Inv. Nr. 1638/39/40, und an den zwei Tafeln aus der
Schule des Konrad Witz, Inv. Nr. 1466 und 1623. In dem strengen Winter hatte durch
übermässige Austrocknung und Zusammenziehung des Holzes die Farbschicht sich über die
ganze Bildfläche hin an zahlreichen Stellen in Blasen und Stauchungen vom Grunde
gelöst. Sie konnte nach der Rückkehr der normalen Spannung im Holz überall ohne
bleibenden Schaden wieder niedergelegt und befestigt werden. Auch diese Arbeit wurde
von Fred Bentz in Basel ausgeführt.
Veröffentlichungen betrafen die Schenkung Rudolph Heinrich Füssli, die vom
Direktor in einem Aufsatz in Nr. 1153 der Neuen Zürcher Zeitung vom 14. Juni
gewürdigt wurde, und die beiden Tafeln aus der Schule des Konrad Witz, denen der
Wiener Kunsthistoriker Ludwig Baldass. in der Neuen Zürcher Zeitung Nr. 761 vom
21. April 1929 die Ehre erwies, sie als eigenhändige Arbeiten von Konrad Witz zu be-
zeichnen. Das Altarbild des Zürcher Nelkenmeisters steht im Mittelpunkt einer Reihe
von Aufsätzen über die Nelkenmeister-Ausstellung vom Herbst des Jahres und des reich
illustrierten Führers durch die Ausstellung, mit welchem das Kunsthaus vor allem den
Donatoren und Leihgebern der so wertvollen vier Tafeln den Dank aussprechen wollte.
Ein am 2. Februar in der Neuen Zürcher Zeitung veröffentlichtes Schlusswort des Direktors
wurde für diese und für die Mitarbeiter an der Ausstellung auch als Sonderdruck aus-
gegeben.
Gesuche um Reproduktionsermächtigung betrafen Gemälde und Zeichnungen von
Salomon Gessner, Rudolf Koller, Conrad und Felix Meyer, Wilhelm Scheuchzer, Emil
Schulthess, Edouard Vallet, Anna Waser und Albert Welti.
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Jahresbericht 1929 der Zürcher Kunstgesellschaft
1.
Bibliothek.
Der Bestand der Bibliothek vermehrte sich im Berichtsjahr durch Ankäufe um
108 Bände und Mappen, mit 67 Neuerwerbungen und 33 Fortsetzungen von Sammel-
werken. Durch Schenkung kommen 60 Bände hinzu; ausserdem 13 Sammlungse-, 159 Aus-
stellungs-, 401 Auktions- und Lagerkataloge und 45 Berichte, insgesamt 618 Nummern,
ebenfalls als Schenkung oder im Tausch und als Belegexemplare für erteilte Reproduk-
tionsermächtigungen und Leihgaben an Ausstellungen. Die Donatoren sind die Herren
Dr. Henry Bodmer, Erich Brock, Dr. E. Ehlermann, Dr. F. Gysin, Dr. E. Hanfstengel,
Hofmann-La Roche, Dr. W. Hugelshofer, W. Kern, P. Leemann-van Elck, Frau Näf-Michel,
der Verlag Orell Füssli, die Herren S. Righini, Alfred Rütschi, Dr. P. Schaffner,
G. Scheiwiller, A. von Senger, Ungenannt, August Weidmann-Züst und eine Reihe mit dem
Zürcher Kunsthaus befreundeter Institute und Firmen.
In Werke von ganz ausserordentlicher Bedeutung setzten sich ein Vermächtnis von
Fr. 3000 von Frau Cosulich-Sitterding und eine Zuwendung von anderer Seite um. Aus dem
Vermächtnis konnte mit geringer Beisteuer aus dem ordentlichen Bibliothekkredit das
Lippmannsche Dürerwerk in Tafeln, die Reproduktionen aller Zeichnungen von Albrecht
Dürer, erworben werden. Die zweite Zuwendung brachte der Bibliothek die Faksimile-
Ausgabe des Breviarium Grimani, das Menzelwerk von Hugo von Tschudi, den grossen
Renoir von Vollard, die Prachtausgaben über Boucher und über die französischen
Miniaturen des 18. Jahrhunderts von Pierre de Nolhac und Camille Mauclair, den
Correggio von Adolfo Venturi. Die Uebernahme und Einordnung der Bücher aus dem
Vermächtnis Alfred Rütschi wurde für das Jahr 1930 vorgesehen. Eine Kunstbibliothek, die
mit der erwähnten Schenkung einer Sammlung von Werken zeitgenössischer Schweizer
Maler verbunden ist, wird wie diese in einem spätern Zeitpunkt allgemein zugänglich werden.
Die Ankäufe runden sich mit den frühern Erwerbungen und den seit dem Berichts-
jahr neu hinzugekommenen Bänden zu grössern, allmählig in sich und gegeneinander
sich ausgleichenden Gruppen. Es finden sich darunter als Fortsetzungen die Schluss-
lieferungen von Geisberg „Der deutsche Einblattholzschnitt in der ersten Hälfte des
16. Jahrhunderts“, die Bände Osborn „Rokoko“ und Hauttmann „Frühes Mittelalter“ der
Propyläen-Kunstgeschichte, Kümmel „China, Japan und Korea“, Feulner „Skulptur und
Malerei des 18. Jahrhunderts in Deutschland“, des Burgerschen Handbuches für Kunstwissen-
schaft, Schramm Band XII zu „Bilderschmuck der Frühdrucke“. In neuer Auflage wurden
gekauft Springer „Handbuch der Kunstgeschichte“ und Dehio „Handbuch der deutschen
Kunstdenkmäler“; an gewichtigen Werken zur Kunst des Mittelalters: Aubert „Notre Dame de
Paris“ und „Gotische Plastik Frankreichs 1140—1225“, Vitry „Gotische Plastik Frankreichs
1226—1270“, Wilm „Gotische Tonplastik in Deutschland“, Futterer „Gotische Bildwerke der
deutschen Schweiz“, Braune „Schlesische Malerei und Plastik des Mittelalters“, Muratoff
„La peinture Byzantine“, Martens „Meister Franke“; zur italienischen Kunst: Suida „Leo-
nardo und sein Kreis“, Siren „Leonardo“, Toesca „Florentinische Malererei des 14. Jahr-
hunderts“, van Marle „The development of the Italian Schools of Painting, XI“, Muratoff
2
Jahresbericht 1929 der Zürcher Kunstgesellschaft
oO
„Fra Angelico“, Rinaldis „Die süditalienische Malerei des 17. Jahrhunderts“, Somare „Storia
dei pittori Italiani dell’Ottocento“; zu neuerer französischer Kunst: Dimier „Histoire
de la peinture francaise 1627—1690“ und „Les peintres francais du XVII” siecle“, Reau
„La gravure en France au XVIIT“"® siecle“, Escholier, „Delacroix III“, Meier-Gräfe „Renoir“,
Jedlicka „Lautrec“, L&ger „Courbet“; über fernöstliche Gebiete: Tsutzsumi „Die Kunst
Japans“, Bachhofer „Frühindische Plastik“, Eckardt „Koreanische Kunst“; ferner Schmidt
“Kunst und Skulptur in Peru“. Eine besondere Gruppe bilden wieder die Werke über
Buchmalerei: Goldschmidt „Karolingische Buchmalerei“ und „Ottonische Buchmalerei“,
Winkler „Die Vlämische Buchmalerei des XV. und XVI. Jahrhunderts“, Fischer „Mittel-
deutsche Miniaturen“, Swarzenski „Illuminierte Handschriften und Einzelminiaturen des
Mittelalters und der Renaissance“. Gerstinger „Griechische Buchmalerei“, Gromann-
Arnold „Islamische Buchkunst“. Zu dem im Vorjahre erworbenen Buch von Binyon über
die Graphik von William Blacke kam nun das Werk von Figgis über seine Gemälde;
zu der Abteilung über Zeichnungen die Veröffentlichungen der Prestelgesellschaft über
die Zeichnungen in der Universitätsbibliothek zu Erlangen, ein Band des illustrierten
Inventars der Zeichnungen im Louvre von Lugt, das Buch von Hadeln über die Zeich-
nungen von Canaletto. Zahlreicher sind die beweglicheren Veröffentlichungen über Kunst
und Künstler der neuen Zeit und unserer Tage, Feuerbach, Leibl, die Impressionisten,
Van Gogh, über junge Franzosen wie Raoul Dufy, die Unabhängigen, die Abstrakten und
Surrealisten.
Wenn auch die neuen Erwerbungen unverzüglich in die im Lesesaal aufliegenden
Kataloge und besonderen Novitätenlisten eingetragen werden, so gelangen sie damit doch
nicht so rasch und allgemein zur Kenntnis der Kunstfreunde wie es zu wünschen wäre;
das Fehlen einer Neuauflage des Bibliothekkataloges oder doch gedruckter Zuwachslisten
hält die Benutzung der Bibliothek in den letzten Jahren auf einem an sich nicht
unansehnlichen, aber durchaus gleichmässigen Stand. Die Zahlen für 1929 sind die folgenden:
Lesesaal nach Hause
I. Quartal 434 Bände 310 Bände
II. Quartal 427 248
IX. Quartal 467 226 =»
IV. Quartal 440 331.
im ganzen Jahr 1768 Bände für den Lesesaal gegen 2046 im Vorjahr, und 1115 für den
Ausleihedienst gegen 1072, zusammen 2883 gegen 3118 im Vorjahre. (Die im letzten Be-
richt als ungenau bezeichneten erheblich höheren Zahlen für 1926 und 1927 beruhen
auf einer seither aufgegebenen Art der Zählung, wonach auf längere Zeit ausgeliehene
Werke je nach Ablauf von drei Wochen als neu ausgeliehen gezählt wurden).
Zu den abonnierten Zeitschriften kamen im Berichtsjahr neu hinzu „Belvedere“
und „Cahiers d’Art“.
Das Neujahrsblatt 1930 ist eine Würdigung der Kunst und Persönlichkeit von
Edouard Vallet, verfasst von Dr. Hans Graber, der dem Künstler menschlich nahe ge-
standen und dem Radierer im Jahre 1917 ein Buch gewidmet hatte. Als Ergänzung jenes
Oeuvre-Kataloges enthält das Neujahrsblatt nach dem Text, der dem Maler wie dem
Graphiker gilt, das Verzeichnis der sechsundzwanzig seit 1927 erschienenen Radierungen,
auf das sich auch ein Teil der zwanzig Bildtafeln bezieht.
Die Arbeit am Schweizerischen Künstlerlexikon ergab bis im Sommer 184
neue Stammblätter und 534 neue Eintragungen.
rs
X ®
Jahresbericht 1929 der Zürcher Kunstgesellechaft
13
Ausstellung.
Die elf Ausstellungen des Berichtsjahres brachten abwechselnd programmatische
Sammlungen, wie die von Prof. Glaser, Berlin, zusammengestellte zeitgenössische deutsche
Graphik und die „Abstrakte und surrealistische Malerei und Plastik“; Veranstaltungen
bestimmter Künstlergruppen, Sektion‘ Zürich der Gesellschaft schweizerischer Maler,
Bildhauer und Architekten, Graphisches Kabinett, Gesellschaft schweizerischer Maler, Bild-
hauer und Architekten; Sonderausstellungen einzelner Künstler, Karl Hofer und E. Vallet;
und Gruppen verschiedener Persönlichkeiten und Werke, nach der Entscheidung der Aus-
stellungskommission auf Grund des Bestrebens nach möglichst umfassender Orientierung
über die Erscheinungen im künstlerischen Leben der Schweiz und der Nachbarländer
und der Auswahl gegenüber den stets sehr zahlreich einlaufenden Ausstellungsgesuchen.
Stärker als bisher je trat in Kollektionen von Degas, Maillol, Minne, J. Probst die
Plastik hervor. Mit 10 und mehr Werken erschienen in den Sammelausstellungen: Eugen
Ammann, Maurice Barraud, Otto Baumberger, Louise C. Breslau, Arnold Brügger, Lovis
Corinth, Edgar Degas, Otto Dill, Karl Hosch, Karl Hügin, Reinhold Kündig, Wilhelm Lud-
wig Lehmann, Oskar Lüthy, Aristide Maillol, Lucien Maillol, Georges Minne, Ernst Mor-
genthaler, Jakob Probst, Konrad Schmid, Ernst Schweizer, Max Slevogt, Fred Stauffer,
Fritz Widmann.
Für die Ausstellungen Edouard Vallet, Abstrakte und surrealistische Malerei und
Plastik, Gesellschaft schweiz. Maler, Bildhauer und Architekten wurden besondere Kataloge
mit Abbildungen herausgegeben.
Die einzelnen Ausstellungen weisen die folgenden Namen auf:
(anschliessend an die Rudolf Koller-Gedächtnis-Ausstellung Dezember 1928 bis 20. Januar 1929)
24. Januar bis 13. Februar: Karl Hofer.
17. Februar bis 13. März: Sektion Zürich der Gesellschaft schweizerischer Maler, Bild-
hauer und Architekten, 83 Aussteller mit 191 Werken,
17. März bis 10. April: Eugen Ammann, Maurice Barraud, Fanny Brügger, Karl Hosch,
Oskar Lüthy, Ernst Morgenthaler.
12. Mai: Louise C. Breslau, Costante Borsari, Arnold Brügger, Otto Dill,
Ernst Egger, Walter Eglin, Wilhelm Ludwig Lehmann, Ernst Schweizer, Fritz
Widmann.
18. Mai bis 16. Juni: Aristide Maillol, Lucien Maillol, Fred Stauffer.
20. Juni bis 17. Juli: Edgar Degas, Georges Minne, Paul Gauguin, Auguste Renoir, Ernst
Geiger, Walter Gessner, Rene Lackerbauer, Albert Rüegg, Hanns Welti,
Marianne von Werefkin, Graphisches Kabinett (15 Aussteller mit 67 Arbeiten).
A
Jahresbericht 1929 der Zürcher Kunstgesellschaft
O
27. Juli bis 19. August: Deutsche Graphik, 72 Aussteller mit 300 Werken und 34 Buch-
: ausgaben.
25. August bis 22. September: Edouard Vallet.
6. Oktober bis 3. November: Abstrakte und surrealistische Malerei und Plastik, 40 Aus-
steller mit 150 Werken.
14. November bis 15. Dezember: 14. Ausstellung der Gesellschaft Schweizerischer Maler
Bildhauer und Architekten, 209 Aussteller mit 289 Arbeiten.
19. Dezember bis 19. Januar 1930: Edwin Bachmann, Otto Baumberger, Hermann Haller,
Karl Hügin, Reinhold Kündig, Jakob Probst, Konrad Schmid.
Sie waren von insgesamt 373 Künstlern mit 2211 Werken in 482 Einsendungen
beschickt (1928: 470 Künstler, 1944 Werke, 563 Sendungen). ;
Die Verkäufe erreichten die Zahl von 386 (1928: 393) im Betrage von Fr. 149 782
(1928: Fr. 144 351). Auf die Ausstellungen allein entfallen 328 Verkäufe im Betrag von
Fr. 144416 (1928: 320 Verkäufe Fr. 140 490); auf die Vermittlungsstelle für Bildnisauf-
träge und Gelegenheitsgraphik, das Lager des Graphischen Kabinetts, das Verkaufslager
Albert Welti und die Buchausstellung in der graphischen Sammlung 58 Verkäufe zu
Fr. 5336 (1928: 73 Verkäufe zu Fr. 3851).
OD
Jahresbericht 1929 der Zürcher Kunstgesellschaft
|}
Haushalt.
Die Betriebsrechnung schliesst mit einem Ausgabenüberschuss von etwas über
Fr. 12,000, der eine entsprechende Beanspruchung des Betriebsfonds notwendig machte. Die
Ausgabenseite der Rechnung ist im besondern belastet im Posten „Gebäudeunterhalt“ durch
die Aufwendungen für neue Bodenbeläge in vier Ausstellungs- und Sammlungssälen, die Ein-
richtung einer Dachberieselung, Anbringung von Vorfenstern in den Räumen B II und
B III und bauliche Aenderungen in den Verwaltungsräumen; bei „Heizung und Beleuch-
tung“ macht sich mit einem Mehrbetrag von Fr. 2000 für Kohlen der kalte Winter geltend,
bei „Unterhalt der Sammlung“ die Anschaffung eines Stocks Passepartoutkartons, der für
zwanzig Jahre ausreichen wird, wie der nun erschöpfte, nach der Eröffnung des Kunsthauses
bezogene erste Vorrat; bei „Inserate und Reklame“ der Vordruck zum Ausstellungsplakat
auf drei Jahre; bei „Spedition und Magazin“ die grösseren Auslagen für ausländisches
Ausstellungsgut. Die im letzten Jahr eingeleitete Tilgung des Baudefizites musste ein-
gestellt, eine Ablösung der für die Kunsthauserweiterung aufgenommenen Darlehen von
neuem verschoben werden, dem Fürsorgefonds konnten statt wie im Vorijahre Fr. 12.000
aur Fr. 8000 zugewiesen werden.
Der Kunsthausbesuch nähert sich dem Durchschnitt von 1926 und der ruhigen
Jahre vor der Kunsthauserweiterung.
Besucher total 60,295
Zahlende 16,529
Nichtzahlende 43,766
An Sonntagen total 41,784
An Sonntagen zahlende 3,663
An Sonntagen nichtzahlende 38.121
71 Schulklassen, Vereine und anderweitige Interessentengruppen besuchten mit
1156 Personen Sammlung und Ausstellungen, geschlossen unter Führung ihrer Lehrer und
Begleiter oder des Direktors des Kunsthauses.
Die höchsten Besucherzahlen fallen auf die Monate November 7665, Oktober 7489,
Januar 6903, Dezember 6054... die niedersten auf Juli 3345, Februar 3437. Mai 3480,
JTuni 26992.
Ausstellungskataloge wurden 6890 verkauft (1928: 10,095), Bildkarten 1787,
Sammlunegskataloge und Bilderhefte je zwischen‘ 150 und 200.
Aus dem Kunsthauspersonal schieden infolge Uebertritts in den Ruhestand
nach 20jähriger eifriger und erfolgreicher Arbeit im Haus- und Magazindienst der Haus-
wart J. Kaspar und Frau Kaspar.
16 Jahresbericht 1929 der Zürcher Kunstgesellschaft
Q
Vereinsleben.
Die ordentliche Generalversammlung vom 28. Juni genehmigte Jahres-
bericht und Rechnung 1928 und wählte als Rechnungsrevisoren für 1929 die Herren
P. Tschanz und Dr. E. Briner.
Der Vorstand konstituierte sich im Anschluss an die Versammlung mit den Herren
Dr. A, Jöhr als Präsident, Dr. Franz Meyer als Vizepräsident, J. H. Escher-Lang als Quästor
und Dr. W. Wartmann als Schriftführer.
In den Kommissionen traten Aenderungen ein durch den Rücktritt des lang-
jährigen verdienten Mitgliedes und zeitweiligen erfolgreichen Leiters der Unterhaltungs-
Kommission, Herrn F. Boscovits, und durch die Neuwahl der Herren Dr. H. Balsiger in
die Sammlungs-Kommission und Dr. U. Christoffel in die Bibliothek-Kommission.
Der Mitgliederbestand betrug am 1. Januar 2071 Einzelmitglieder und 17 Kol-
lektivmitglieder. Bei 39 Todesfällen, 97 Austritten und 66 Neuaufnahmen verminderte sich
die Zahl der Einzelmitglieder bis zum Jahresschluss auf 2001.
Das Bächtelismahl vom 2. Januar ergab wieder einen grösseren Ausgabenüber-
schuss; in Rücksicht darauf und gegenüber andern Anzeichen, dass in den ‚veränderten
Zeiten für die Mehrzahl der Mitglieder der Anlass seine frühere Bedeutung und An-
ziehungskraft verloren hat, beschloss der Vorstand, es für 1930 ausfallen zu lassen. Die
Kunsthausmaskenbälle fanden am 2. und 9. Februar im Hotel Baur au Lac statt
und brachten der Betriebsrechnung wieder einen Beitrag, auf den unter den gegenwär-
tigen Verhältnissen nicht verzichtet werden kann.
Vorträge wurden zwei im unmittelbaren Zusammenhang mit der Ausstellung
abstrakter und surrealistischer Malerei und Plastik veranstaltet. Am 11. Oktober sprach
Herr Dr. S. Giedion über „Die Funktion der heutigen Malerei“, am 22. Oktober Herr
Dr. Dorner, Direktor des Kunstmuseums in Hannover, über „Unser modernes Raum-
zefühl und seine Entstehung in der Kunst der letzten 150 Jahre“,
Zum grossen Bedauern des Vorstandes sah sich Herr Oberst P. Ulrich, der während
Jahrzehnten die Zürcher Kunstgesellschaft beim schweizerischen Kunstverein vertreten
hatte, veranlasst, aus Gesundheitsrücksichten sein Mandat als Delegierter niederzulegen.
Der Vorstand ernannte an seine Stelle Herrn Dr. W. Wartmann. Der Unterstützungs-
kasse für schweizerische bildende Künstler überwies die Zürcher Kunstgesellschaft von
ihren Provisionen aus Ausstellungsverkäufen Fr. 704.45.
Zürich, 28. Mai 1930.
Der Präsident
der Zürcher Kunstgesellschaft:
JÖHR.
Der Direktor:
Dr. W. WARTMANN.
3
Jahresbericht 1929 der Zürcher Kunstgesellschaft
17
Vorstand und Kommissionen
der Zürcher Kunstgesellschaft am 31. Dezember 1929.
Vorstand.
Dr. ADOLF JÖHR, Präsident. Dr. HENRY BODMER-ABEGG.
Dr. FRANZ MEYER, Vizepräsident. MAX HAEFELL Architekt.
J. H. ESCHER-LANG, Quästor. KARL HÜGIN, Maler.
Stadtrat J. BAUMANN, Vertreter des Stadtrates, OTTO KAPPELER, Bildhauer.
Dr. H. BALSIGER, Vertreter des Stadtrates. S. RIGHINI, Maler.
CARL BRÜSCHWEILER, Vertreter des Stadtrates. FRITZ WIDMANN, Maler.
Dr. E. CRAMER, Vertreter der Vereinigung Zürcher Kunstfreunde.
Sammlungs-Kommission.
Dr. FRANZ MEYER, Präsident. HERMANN HALLER, Bildhauer.
OTTO BAUMBERGER, Maler. KARL HÜGIn, Maler.
CARL BRÜSCHWEILER. OTTO KAPPELER, Bildhauer.
(GEBHARD GUYER. ERNST GEORG RÜUEGG, Maler.
Dr. H. BALSIGER, seit 28. Juni,
Ausstellungs-Kommission.,
S. RIGHINI, Maler, Präsident. KARL HÜcIın, Maler.
PAUL BODMER, Maler. OTTO KAPPELER, Bildhauer.
FRITZ BOSCOVvITS, Maler. ADOLF MEYER, Bildhauer.
WILLY FRIES, Maler. Dr. G. SCHAERTLIN.
MAX HAEFELL Architekt. JULIUS SCHWYZER, Bildhauer, + 6 Februar.
Bildhauer.
Bibliothek-Kommission.
FRITZ WIDMANN, Maler, Präsident.
PAUL HÜRLIMANN.
Prof. Dr. F. MEDICUS.
RUDOLF MÜLLL, Maler.
Dr. H. WALTHER.
Prof. Dr. J. ZEMP.
Dr. U. CHRISTOFFEL seit 28. Juni.
Finanz-Kommission.
J. H. ESCHER-LANG, Präsident.
Dir. PAUL ALTHER.
MAX HAEFELL Architekt.
Dr. G. SCHAERTLIN.
Unterhaltungs-Kommission.
OTTO KAPPELER, Bildhauer,
. Präsident ad. int.
EMIL HEGETSCHWEILER.
ADOLF MEYER, Bildhauer.
CARL Moos, Maler.
CONST. VOGELSANG.
Dr. J. WELTI. Redaktor.
Gesellschafts-Kommission.
R. WELT, a. Stadtrat, Präsident.
P. JABERG. Dr. CHARLES ZOELLY.
Dr. A, JöHR. Dr. H. BLASS-LAUFER.
Dr. FRANZ MEYER. Dr. H. DAENIKER.
Dr. H. E. WALTBER. Dr. H. Könısc.
Rechnungsrevisoren.
Dr. E. BRINER. P. TSCHANZ.
Direktor des Kunsthauses und Sekretär der Zürcher Kunstgesellschaft:
Dr. W. WARTMANN.
Geschäftsstelle der Zürcher Kunstgesellschaft
KUNSTHAUS AM HEIMPLATZ
Telephon Hottingen 1722. Postscheckkonto VIII 2238.
Rechnung
ai T
Zürcher Kunstgesellschaft
für
1929
20 Jahresbericht 1929 der Zürcher Kunstgesellschaft
m
1. Betrijebs-
Einnahmen,
x » ® ®
Anteil an Mitgliederbeiträgen, 85 °/
Beitrag der Stadt Zürich .
Mietzinsen . +.
Eintrittsgelder . .
Verkaufsprovisionen
Kataloge, Postkarten und Photographien
Garderobegebühren . . .
Vereinsanlässe . .
Betriebsdefizit, gedeckt durch Entnahme aus dem Betriebsfonds
40,727. 75
40,000. —
12,000. —
21,032. 75
15,303. 30
3,295. 43
3,185. —
13,931. 60
12,388. 40
161.864. 23
DO
Jahresbericht 1929 der Zürcher Kunstgesellschaft
21
Rechnung
Ausgaben.
Inventaranschaffungen .
Gebäudeunterhalt . .
Heizung und Beleuchtung .
Besoldungen, Tag- und Stundenlöhne
Unterhalt der Sammlung . .
Versicherungen . .
Bureauspesen. . .
Inserate, Reklame und Drucksachen
Spedition und Magazin. .
Verlosung . .
Bibliothek .
Neujahrsblatt .
Zinsen . .
Einlage in den Fürsorgefonds
2,805. —
13,103. 45
13,457. 65
71,928. 55
7,231. 80
5,191. 05
4,971. 39
8,616. 80
11,986. 46
4,453. —
7,020. 31
735. 25
2,363. 52
8.000. —
161,864.23
22
- Jahresbericht 1929 der Zürcher Kunstgesellschaft
Do
II. Kapital-Rechnungen
A.
Sammlungsfonds
Bestand am 1. Januar 1929 . . .
Zuwachs: Beitrag der Stadt Zürich. . . .
15 °% der Mitgliederbeiträge .
4 °% des Fondsbetrages . .
Schenkung zum Andenken an Frau Oberst Ulrich
Vermächtnis von Herrn Oberst Usteri-Pestalozzi
Beitrag von Herrn G. A. Guyer für Ankauf Corinth
Führungen, Begutachtung von Gemälden . . .
Zuwendung für Leihgabe . . . . ;
Abgang durch Ankäufe
Fonds G. Henneberg .
Abgang durch Ankäufe
Gesamtbestand am 31. Dezember 1929
1
23,000. —
7,187. 25
4,922. 30
1,000. —
1,000. —
1,232. 25
485. 50
200. —
4,913. 35
4.913. 35
r
Pr...
123.057. 95
39,027. 30
162,085. 25
48,159. 85
113,925. 40
113.925. 40
B. Zu amortisierendes Baudefizit
HKr_
Bestand am 1. Januar 1929 .
Beitrag Dr. H.E. .
Bestand am 31. Dezember 1929
CC.
Betriehsfonds
12,437. 75
250. —
12,187. 75
Fr.
Bestand am 1. Januar 1929
Zuwachs: HerrP.U. . .
Mehrerlös auf Wertschriften
Entnahme zur Deckung des Betriebsdefizites .
Bestand am 31. Dezember 1929 . . -
100. —
147.70
58,423. 62
24.7. 70
58,671. 32
12,388. 40
46.282. 92
DO
Jahresbericht 1929 der Zürcher Kunstgesellschaft
95
7
©
D. Vermächtnis Armin Honegger
N
üTY-_
Bestand am 1. Januar 1929
Zuwachs durch Zinsen .
Abgang durch Auszahlungen .
Bestand am 31. Dezember 1929
’ .
28,055. 34
3,081. 95
61,737. 29
838. 90
60.898. 39
E. Fürsorgefonds
br
Bestand am 1. Januar 1929
Abgang durch Auszahlungen
Zuwachs durch Zinsen. .
Aus dem Betrieb .
Bestand am 31. Dezember 1929
22,400. —
1,200. —
21.200. ——m
896. —
8,000. — 8,896. —
30.096. — |
", Kunstschulfonds Alfred Rütschi (ausser Bilanz)
Fr.
Bestand am 31. Dezember 1929. . ... . 5 4 94.567. 10
Dieser Betrag ist laut Vereinbarung mit den Erben Alfred Rütschi bei der Schweizerischen
Kreditanstalt Zürich verzinslich angelegt.
III Bilanz
Ausgangsbilanz per 31. Dezember 1929
Kunsthaus am Heimplatz .
Sammlungen und Bibliothek
Barschaft. . . . .
Wertschriften . . . ..
Wertschriften aus Vermächtnis Armin Honegger
Konto-Korrent-Guthaben . . ..
Zu amortisierendes Baudefizit
Debitoren und Kreditoren .
Sammlungsfonds .
Betriebsfonds . .
Fürsorgefonds .
Vermächtnis Armin Honegger. . .
Iypothek und Schuldscheine . . .
Spezial-Fonds für Skulpturenschmuck
Aktiven
Fr.
164.500. —
161. 19
198,300. —
57,500. —
21,030. 35
12.187. 75
453.679. 29
f
Passiven
Fr.
24,312. 58
113,925. 40
46,282. 92
30,096. —
60,898. 39
164,500. —
13,664. —
453.679. 29
Jahresbericht 1929 der Zürcher Kunstgesellschaft
Pr
Wertschriften -Verzeichnis.
Obligationen
Stadt Zürich von 1918
Stadt Zürich von 1926
Kanton Zürich von 1924 .
Kanton Zürich von 1923
Schweiz. Kreditanstalt
Eidg. Anleihe von 1927 . w
Schweiz. Bundesbahnen, Rente von 1900
Schweiz. Bundesbahnen von 1927. . .
Zentralschweizerische Kraftwerke Luzern
von 1922. 2000000000000... 0
Hypothekarkasse des Kantons Bern von 1923
Wertschriften aus Vermächtnis
Armin Honegger .
Zinsfuss : Nennwert
2%
Fr.
5
43/4
20,000.—
20,000.—
25,000.—
25,000.—
15,000.—
15,000.—
25,900.—
25,500.—
5
41/2
5
41/2
4
412
5
41/2
8,000.—
25,000.—
Kurs
%
L00
99
100
99
100
97
90
97
LOO
26
Bilanzwert
Fr.
20,000. —
19,800. —
25,000. —
24,750. —
15,000, —
14,550, —
22,950. —
24,250. —
8,000. —
24,000.
198,300. —
57,500. —
Revisorenbericht.
An die Generalversammlung der Zürcher Kunstgesellschaft!
Geehrte Herren!
Sie haben uns mit der Prüfung der Jahresrechnung Ihrer Gesellschaft beehrt. In
Erledigung dieses Mandates teilen wir Ihnen mit, dass wir die Buchhaltung für das
abgelaufene Geschäftsjahr durch zahlreiche Stichproben anhand der einschlägigen Unter-
lagen verifiziert haben. Sowohl die Einnahmen- und Ausgaben-Rechnung, als auch die
Aktiven und Passiven der Bilanz sind dabei mit den Büchern verglichen und überein-
stimmend befunden worden.
Wir gestatten uns deshalb, Ihnen zu beantragen, die Ihnen vorgelegte Jahresrechnung
zu genehmigen und dem Vorstand Entlastung zu erteilen, unter bester Verdankung der
vom Herrn Quästor geleisteten Dienste.
Mit vorzüglicher Hochachtung
Zürich, den 15. Mai 1930.
Die Revisoren :
sig. P. TSCHANZ.
sig. EDUARD BRINER.
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EDVARD MUNCH
SCHIFFSWERFT, 1911
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FERDINAND HODLER
GRINDELWALDGLETSCHER, 1914
TITAFELV
FERDINAND HODLER BILDNIS DES SCHRIFTSTELLERS MARTIN, 1916
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LOVIS CORINTAH
FLIEDER UND AMARYLLIS. 1924
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Buchdruckerei Neue Zürcher Zeitur
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