Q Jahresbericht 1930 der Zürcher Kunstgesellschaft Sammlung. Der Zuwachs der Sammlungsbestände umfasst im Berichtsjahr 1 Skulptur, 72 Gemälde, 58 Aquarelle und Zeichnungen, 43 Drucke aus Schenkungen; 8 Gemälde, 97 Aquarelle und Zeichnungen, 88 Drucke aus Ankäufen; 1 Skulptur, 6 Gemälde und 1 Aqua- rell als Leihgaben. Zu den Schenkungen gehören bedeutende Zuwendungen von Donatoren, denen das Kunsthaus bereits für frühere Gaben verpflichtet ist, oder die sonst mit ihm in naher Be- ziehung stehen und gestanden haben. Der Basler Kunstfreund ergänzte seine Zuwendungen vom Jahre 1923 durch fünf Wandbilder, Meer, Wald, Wüste, Sonnenuntergang, Mondaufgang von Heinrich Alfred Pellegrini, die in der gleichen Anordnung im Kunsthaus sichtbar ge- macht werden konnten, wie sie vom Künstler für die Ausschmückung eines Wohnraumes geschaffen worden sind. Der Zürcher Kunstfreund, dessen Schenkung von hundert Gemälden lebender Schweizer Künstler im Bericht von 1929 angezeigt wurde, meldete auf Ende 1930 siebenunddreissig Neuerwerbungen an. Die Hinterlassenen des Künstlers stellten zum all- fälligen Ersatz des im letzten Jahr überwiesenen Männerkopfes in Kunststein einen Mädchen- kopf in Holz von Julius Schwyzer zur Verfügung. Durch Vermächtnis eines im Ausland ver- storbenen Zürcher Kunstfreundes gelangten gegen Ende des Jahres als „Werke von Rubens, oder Rubens zugeschrieben“ zwei wahrscheinlich im Atelier des Meisters entstandene ver- kleinerte Kompositionen nach den grossen Bildern „Der Bischof Ambrosius verweigert dem Kaiser Theodosius den Eintritt in die Kirche“, von 1619 in der Staatsgalerie zu Wien, und „Die Folterung des heiligen Livinus“, von 1635 im Museum zu Brüssel, in den Besitz des Kunst- hauses; ihre Ausstellung wurde für den Zeitpunkt der Beibringung des von verschiedenen Seiten zu beschaffenden Vergleichsmaterials zu möglichst vollständiger Beleuchtung der Ursprungsfrage in Aussicht genommen. Die schon 1928 und 1929 aufgeführten Bestände des Vermächtnisses August Weidmann- Züst konnten im Berichtsjahr endgültig der Sammlung einverleibt werden, da das Testament nun in vollem Umfang rechtskräftig wurde. Zum Gedächtnis des unvergesslichen Richard Kisling überwies Frau Richard Kisling dem Kunsthaus eine Reihe von Werken, namentlich zürche- rischer Künstler von der Wende des ersten und zweiten Jahrzehntes unseres Jahrhunderts, der Höhezeit der Sammeltätigkeit von Richard Kisling, die neben dem Neujahrsblatt von 1923 die Erinnerung an den Sammler und sein Werk nun auch für weıtere Kreise lebendig erhalten. Die Schenkung enthält die Gemälde C. Amiet: Frau kleines Mädchen abtrocknend, Frau mit kleinem Mädchen, Die gelben Mädchen, Greti im roten Kleid 1907, Eine Frau 1907, Sitzender Mädchenakt zu einem Wandgemälde 1913. — E. Bressler: L’ouvriere. — Gertrud Escher: Frühlingslandschaft. — Hermann Huber: Jüngling von Hunden umschlichen, Orientalin 1911, Samariter, Liegende Halbfigur 1911, Sihlquai. — Karl Itschner: Spielende Mädchen unter Bäumen. — Reinhold Kündig: Aecker und Berge, Italienischer Weinberg, Waldinneres. — Oskar LüthY: Fuss eines Leuchters 1917, Kerzenstock. — Albert Pfister: Interieur, Landschattstudie Zürich 1913, Fruchtschale. — Raphael Ritz: Landschaftstudie Ried 1876. — Emil Sprenger: Stuhl und Tisch mit Büchern. — Albert Trachsel: Sonnenaufgang.