D Jahresbericht 1930 der Zürcher Kunstgesellschaft Mädchen mit Hund“ 1859 — die ältern Zürcher Meister. Conrad Meyer erscheint mit einem schlafenden Kind 1675. Heinrich Römer, der Lehrer von Gottfried Keller, mit einem Stil- leben in Deckfarben nach Jan van Huysum und C. F. Irminger 1813—1863 mit einer Samm- lung von 75 Bildniszeichnungen und -Skizzen. Drei kolorierte Zeichnungen von Paul Klee und vier Aquarelle von Albert Pfister wurden an der Auktion Kisling ersteigert. Stärker ist der Anteil der Auktion Kisling an den Erwerbungen von Druckgraphik: 5 Radierungen von Paul Bodmer, 4 Radierungen von G. Giacometti, 22 von Hermann Huber, vorwiegend Blätter aus der Frühzeit, und 2 von Paul Klee, „Jungfrau im Baum“ und „Klein- welt“. Von ausländischer Graphik kommt hinzu: Lovis Corinth Radierung Halbakt mit Tam- burin, Schwarz 151; Hans Meid Radierung Raubmord I; Toulouse-Lautrec 3 Lithographien Yvette Guilbert, Delteil Nr. 29, Mary Hamilton D 31, Chanteur Americain D 38; A. Maillol Lithographie Femme debout vue de dos; Hans Thoma Wiesenbächlein. Zu den erwähnten Zeichnungen von Schwind gehören 11 Originalradierungen des Meisters, 10 Bilderbogen und 2 Einzelblätter nach Zeichnungen von ihm. In der Ausstellung von Ernst Sonderegger wurden 5 farbige Holzschnitte gekauft: Le duc d’Omelette, Die längliche Kiste, Der Mann der Menge, Der schwarze Kater, Baudelaire; zur Ergänzung der älteren Bestände 6 Kupferstiche aus der Folge der Tugenden von Pieter Brueghel, Bastelaer Nr. 115, 134, 135, 136, 137, 138. Ein Rest- guthaben für Ordnung und Katalogisierung einer Privatsammlung, die dem Kunsthaus schon im Jahr 1920 den Ankauf des vollständigen radierten Werkes von Salomon Gessner ermöglicht hatte, wurde zur Erwerbung von 7 Radierungen von Ludwig Hess verwendet in Zustandsdrucken, die in der Sammlung des Kunsthauses bisher nicht vertreten waren. Zür- cherisch sind auch eine Radierung von 1586 mit dem Wappen Müller, die Holzschnittbild- nisse Berchtold Haller, Otto Braunfeld, Jakob Wolf und Ulrich Zwingli aus dem 16. Jahr. hundert, ein kleines radiertes Selbstbildnis 1777 von Johann Jakob Koller (1756—1805) und der kolorierte Stich „Monument de Salomon Gessner Klönthal 1788“ von Johann Heinrich Bleuler. Die Leihgaben des Berichtjahres stammen von Behörden und Korporationen. Die im Vorjahre aus Privatbesitz zur Verfügung gestellten zwei Gemälde von Edvard Munch „Herrenbildnis“ und „Kind“ wurden zurückgezogen. Von Ankäufen des Bundes wurden neu ein Männerkopf in Bronze von Otto Bänninger und ein Aquarell „Budenstadt“ von Otto Baumberger erhältlich; die eidgenössische Kommission der Gottfried Keller-Stiftung überwies dem Kunsthaus ihren Ankauf „La montagne dans les nu&es“ 1893, aus der Gedächtnisausstel- lung Auguste Baud-Bovy, der Stadtrat Zürich ein von ihm in Auftrag gegebenes Bildnis Alt Stadtpräsident Naegeli von 1930 von Ottilie Roederstein. Vier Werke von überragender Bedeutung gelang es für die Hodler-Sammlung des Kunsthauses zu sichern. Die Vereinigung Zürcher Kunstfreunde ersteigerte im Einverständnis mit der Sammlungskommission an der Auktion der Privatsammlung von Alfred Rütschi die zwei frühen Bildnisse Mlle Lechaud 1874 und Mlle Duchosal um 1885; als Krönung angestrengter Bemühungen kam auch eine Einigung mit den Erben Reininghaus in Wien zustande, nach welcher die beiden seit 1904 in Wien verwahrten grossen Kompositionen „Die Wahrheit“ und „Jüngling vom Weibe be- wundert“ durch das Kunsthaus, das erste Bild für die Stadt Zürich, das zweite für die Gott- fried Keller-Stiftung erworben werden konnten. Anfänglich schien es, als ob die erforderlichen Mittel nur mit dem Verkauf der in der Sammlung als Schenkungen von Herrn A. Rütschi und zeiner Hinterlassenen bereits vorhandenen etwas kleineren Fassungen der „Wahrheit“ und des „Bewunderten Jünglings“ aufgebracht werden könnten, wofür die Erben Rütschi auf Anfrage