+4 Jahresbericht 1934 der Zürcher Kunstgesellschaft ; DD Vereinsleben Dem alten Herkommen getreu eröffnete die Zürcher Kunstgesellschaft am 2. Januar das neue Jahr mit dem Bächtelismahl. Es fand mit der stattlichen Teilnehmerzahl von mehr als hundert Personen im »Weissen Wind« statt und erhielt seine Würze durch die Ansprache des Präsidenten mit der frohen Botschaft des grossen Vermächtnisses von Fräulein Bertha Reiser zugunsten des Sammlungsfonds, die Verkündigung der Verlosungs- gewinner und eine Folge von munteren Bildern und Versen, mit denen Jakob Ritzmann die zürcherischen Mitglieder der künftigen schweizerischen Akademie präsentierte. Die Menü- karte hatte Herr Dr. H. Kurz gestiftet und Eugen Zeller lithographiert. Die ordentliche Generalversammlung genehmigte am 31. Mai Rech- nung und Jahresbericht 1933 und wählte als Rechnungsrevisoren für 1934 die Herren Adolf Ceriani und Heinrich Dürst. Zu Ausstellungseröffnungen fanden sich die Mitglieder am 3. Februar, 6. Mai, 7. Juli, 16. August und 17. November zusammen für die Ausstellungen Giovanni Giacometti, Tafelbilder des 15. und 16. Jahrhunderts, Corot mit Begrüssung durch den französischen Botschafter M. le Comte Clauzel, und Neue Schweizerische Wandmalerei; zu Vorträgen am 15. Januar und 19. August für Einführungen in das Lebenswerk von Otto Meyer durch Oskar Schlemmer, Stuttgart, und von Corot durch Paul Jamot, Paris. Fünf Mitteilungen unterrichteten die Mitglieder über die Vorgänge im Kunsthaus, im besondern den Wechsel der Ausstellungen und den Zuwachs der Sammlungen. Im Vorstand trat an Stelle von Herrn Dr. H. Kurz als Vertreter der Vereinigung Zürcher Kunstfreunde sein Nachfolger im Amt des 1. Vorsitzenden der Vereinigung, Herr Dr. Riccardo Jagmetti. Der Stadtrat ernannte im Mai an Stelle von Herrn Stadtrat Baumann als neuen Vertreter der Behörde Herrn Stadtrat Dr. Hefti. Herrn Stadtrat Baumann und Herrn Dr. Kurz ist der Vorstand für langjährige Mitarbeit zu lebhaftem Dank verpflichtet. Der dritte Vertreter des Stadtrates, Herr Stadtrat G. Kruck, wurde im Oktober durch den Tod auch diesem Wirkungskreis entrissen. Er hatte seit dem Jahre 1931 den Aufgaben des Kunsthauses seine wertvolle Mitwirkung gewährt. Am 21. Juni beging Heinrich Wölfflin seinen 70. Geburtstag. Als Gratulantin in der grossen Schar der Schüler, Freunde und Verehrer des grossen geistigen Führers und in besonderer Dankbarkeit für die fördernde Anteilnahme, mit der er die Bestrebungen des Kunsthauses wiederholt ausgezeichnet hatte, ersuchte ihn die Zürcher Kunstgesellschaft, ihre Ehrenmitgliedschaft anzunehmen, und erhielt seine freundschaftliche Zusage. Die Mitgliederzahl konnte bei 93 Neueintritten, 27 Todesfällen und 109 Aus- tritten auf dem letztjährigen Bestand von 1723 Einzelmitgliedern nicht gehalten werden, sondern ging bis auf 1680 zurück; die Zahl der 17 Kollektivmitglieder blieb unverändert.