Jahresbericht 1935 der Zürcher Kunstgesellschaft par” Sammlung Für die Sammlungen im Kunsthaus erhält das Jahr 1935 sein Gepräge durch die Jubiläumsspende. Wenn ihr Ergebnis ungeschmälert dem Sammlungsfonds ein- verleibt worden wäre, so hätte sich für diesen eine Erhöhung bis nahe an Fr. 400 000.— er- geben. Angesichts der Gelegenheit zur Erwerbung äusserst wünschbarer Kunstwerke wurden aber im Lauf des Jahres Summen für Ankäufe ausgegeben, die den Ertrag der Spende noch erheblich überschreiten. Den Einladungen zur Beteiligung und der Sammlung der ein- laufenden Beträge widmete der Quästor der Kunstgesellschaft seine besondere Sorge. Mit Einbeziehung der Beiträge der Stadt und des Kantons Zürich und der auch nach dem 31. Dezember noch erfolgten Einzahlungen beläuft sich das Gesamtergebnis auf Fr. 57 941.61. Dazu kommen Spenden von Kunstwerken: von der Vereinigung für Zeichnende Kunst in Zürich ein Aquarell «Baum» von P. Cezanne, von Herrn Dr. A. Jöhr ein Doppelbildnis, Oel auf Holz, von Pieter Coecke van Aelst, von Herrn Baron von der Heydt eine Mittel- meerlandschaft, Oel auf Leinwand, von A. Derain, von dem Kunsthaus nahestehender Seite die Bronzebüste «Italienisches Mädchen» von H. Hubacher, vom Maler E. L. Kirchner eine eigene Komposition, Oel auf Leinwand «Zürich». Weitere Schenkungen in engerem oder loserem Zusammenhang mit der Jubiläumsspende sind eine Anzahl graphischer Blätter, wie die durch die Vereinigung für Zeichnende Kunst in Zürich mit einem Beitrag von Fr. 500.— eines ihrer Vorstandsmitglieder für das Kunst- haus erworbenen grossen kolorierten Zeichnungen «Perdita» (Auktion Boerner Leipzig, März 1914, Nr. 217) und «Siegfried und Chriemhild» (Auktion Boerner Nr. 247 [?]) von Johann Heinrich Füssli; Zeichnungen von Heinrich Ludwig und Hanni Bay, Radierungen, Lithographien und Holzschnitte von Aurele Barraud, Ernst Schweizer, Karl M. Kromer, Willi Wenk, Eugen Zeller, Walter Eglin, überwiesen durch die Herren Rudolf Schwarzen- bach, Max Frey, Fräulein Helene Labhardt, Karl M. Kromer, Dr. Erwin Rosenthal und die Vereinigungen «Gesellschaft Schweizerischer Maler, Bildhauer und Architekten» und «Schweizerische Graphische Gesellschaft». Die ganze Folge ihrer Jahresgaben, 15 Blätter von R. Auberjonois, 0. Baumberger, P. Bodmer, J. Epper, K. Hosch, K. Hügin, H. Huber, E. Morgenthaler, G. Rabinovitch, E. G. Rüegg, E. Stiefel, V. Surbeck, E. Zeller schenkte als Jubiläumsspende die Künstlervereinigung «Das Graphische Kabinett»; ebenso über- reichte ihr die Künstlervereinigung Zürich die Sammlung ihrer sämtlichen «Passiven- blätter» 1919—1934 von Aug. Aeppli, R. Amrein, H. Appenzeller, A. Bosshardt, F. Deringer. J. Gubler, H. Häusle, A. Holzmann, E. Keller, O0. Lüssi, E. Müller, E. Schlatter, S. Sigrist, E. Wehrli, G. Weiss, O0. Weiss. Eine Schenkung von Herrn Dr. E. Friedrich ist der Ersatz der im Vorjahr der als Stein- guss erworbenen Plastik «Concretion humaine» von Hans Arp durch ein vom Künstler selbst in hellem französischem Kalkstein gearbeitetes Exemplar; Vermächtnis von Frau E. Guver-Freuler ein Gemälde «Spiel ohne Gewinn» von Raphael Ritz. Die Ankäufe umfassen: zwei lebensgrosse Bronzen von Auguste Rodin «L’äge d’airain» und «La martyre Chretienne» in ausgesucht schönen Güssen, die noch unter der Aufsicht des Künstlers für einen schweizerischen Sammler angefertigt worden sind; die Erwerbung für das Kunsthaus erfolgte unmittelbar aus dem Haus des seinerzeitigen Bestellers;