3 Jahresbericht 1935 der Zürcher Kunstgesellschaft Bildnisse «Escher im Glass und «Ulrich Stampfer» von Uebermalungen und trüb gewordenem Firnis befreit werden können, während der hässliche, steinhart gewordene neuere Grund in den beiden Holzhalb-Bildnissen, Inv. Nr. 157 und 158, mit den schlechten späten Wappen und der verdorbenen Schrift einstweilen noch unberührt bleiben musste. Durch Röntgenaufnahmen konnte inzwischen festgestellt werden, dass der alte Grund ohne Wappen aber mit schöner alter Schrift unter den Uebermalungen verhältnismässig wenig beschädigt noch vorhanden war. Als auch hier schlecht verkittete Holzrisse zum Ein- schreiten zwangen, wurde die Möglichkeit einer Freilegung der Hintergründe noch einmal überprüft, und ein Versuch mit neuen Mitteln schien nicht aussichtslos. Unter zwei späteren Schichten fanden sich der dunkel blaugrüne ursprüngliche Grund und die straffe Aspersche Kapitalschrift. Die mit der Freilegung in neuer Kraft erstandenen Bildnisse des Junker Escher und des Ehepaares Holzhalb, wurden in einfache dunkle Rahmen gefasst. Die sorgfältige Ueberprüfung des Erhaltungszustandes aller Gemälde bei der Vorbereitung der Jubiläumsausstellung ergab neben der Notwendigkeit einzelner kleiner Ausbesserungen die Wünschbarkeit der Reinigung und da und dort Neu-Firnissierung auch von matt und unansehnlich gewordenen Oelbildern und -Studien des 19. und 20. Jahr- hunderts. 60 im Arbeitsprotokoll einzeln aufgeführte Bilder von Anker, Böcklin, Buchser, Calame, Diday, Grob, Koller, Ritz, Sandreuter, Stäbli, Stückelberg, Thoma, Welti wurden durch H. Boissonnas, eine Anzahl Frühwerke von Hodler durch A. Klausner gereinigt und zum Teil neu gefirnisst. Sehr zahlreich sind die Werke, die auf Gesuche von auswärtigen Instituten aus der Sammlung ausgeliehen wurden. An die Ausstellung Schweizerischer Wandmalerei in Baden-Baden, die durch die Ausstellung des Kunsthauses vom Jahre 1934 angeregt wurde, und mit ihrem Bestand sich hauptsächlich auf sie stützte, gingen 12 Gemälde und 54 Zeichnungen von Ferdinand Hodler, die ganze Ausstattung der Loggia von C. Amiet, drei Farbstiftzeichnungen von Otto Meyer, der fünfteilige Wandfries von A. H. Pellegrini und die drei neu erworbenen Wandbildentwürfe von Karl Walser; an eine Schaufenster- Ausstellung des Zürcher Verkehrsbureau im Hauptbahnhof ein Männerkopf in Bronze von Otto Bänninger und das «Mädchen am Tisch» von Paul Bodmer; an die Kunsthalle Basel eine Rheinlandschaft von Numa Donze und die drei Werke von G. Segantini, welche das Kunsthaus besitzt; an die Oeffentliche Kunstsammlung Basel zwei Lithographien von Max Slevogt; an das Kunstmuseum Luzern ein Gemälde von Franz Elmiger und an die Kunsthalle Bern die grosse «Gefesselte» von Hermann Hubacher. Für eine Sonderausstellung über Bayerische Malerei des 15. Jahrhunderts erbat sich die Alte Pinakothek in München die vier Bayerischen Tafeln Verkündigung, Weihnacht, Christus am Oelberg, Grablegung, und stellte im Tausch dafür den figurenreichen dreiteiligen Altar von Hans Fries zur Ver- fügung, der dem Museum gehört. Bei den Leihgaben an die Schweizerische Nationalbank in Zürich trat ein Wechsel ein, indem für die Ausstellung der Kopien aus dem Legat Armin Honegger im Kunsthaus sieben Bilder zurückgezogen und durch eine neue Gruppe von zehn Werken ersetzt wurden. Das noch im Vorjahr an die Diogg-Ausstellung in Luzern ausgeliehene Bildnis David Esslinger, Inv. Nr. 433, kam leider sehr schwer beschädigt von dort zurück. |