I Jahresbericht 1937 der Zürcher Kunstgesellschaft 1: Ausstellung Das Ausstellungsprogramm des Jahres 1937, das als weitere Etappe in der Reihe der großen Sonderausstellungen der französischen Meister des 19. Jahrhunderts nach Corot und Courbet Delacroix vorgesehen hatte, mußte zum Teil neu aufgebaut werden, als ver- hältnismäßig erst spät im Jahr die französische Regierung verfügte, während der Pariser internationalen Ausstellung haben alle Hauptwerke der französischen Museen im Lande zu bleiben. Als Ersatz wurden dem Direktor des Kunsthauses die Zeichnungssammlungen der Museen, vor allem des Louvre zu freier Wahl geöffnet. Dieser großmütig gebotene Ausweg führte zu einer Ausstellung französischer Meister-Zeichnungen, wie man sie in der Schweiz bisher noch nie hatte genießen können, und die in ihrer besondern Art für die Zürcher Kunstfreunde zum Hauptereignis des Jahres wurde. Von jeher hatte Herr Charles Montag bei der Vorbereitung von Ausstellungen fran- zösischer Kunst dem Kunsthaus überaus wertvolle Vermittlerdienste bei den französischen Museen und Sammlern geleistet. Der Vorstand beschloß deshalb, ihn zum offiziellen Ver- treter des Kunsthauses für Ausstellungsangelegenheiten in Paris zu ernennen und hofft, daß seine Mitarbeit sich damit noch intensiver und erfolgreicher wird gestalten können. Für das Jahr der schweizerischen Landesausstellung hatte sich das Kunsthaus in Be- sprechungen mit dem Stadtpräsidenten von Zürich und der Ausstellungsdirektion, die schon im Sommer 1935 eingeleitet wurden, bereit erklärt, angesichts der Unmöglichkeit eine größere Kunstausstellung auf dem Ausstellungsgebiet am See einzufügen, die Aus- stellungs- und Sammlungsräume für die Monate März bis November 1939 frei zu machen, um in unmittelbarer Verbindung mit der Direktion und im organisatorischen und ideellen Rahmen der Landesausstellung eine repräsentative Ausstellung schweizerischer Kunst durchzuführen. Im Berichtsjahr obsiegte die Ueberzeugung, daß eine zeitliche Zwei- teilung für den Stoff und die Dauer einer solchen Ausstellung zweckmäßig sei; in der Art, daß während der Monate April, Mai, Juni in ausgewählten Proben aus den frühesten Zeiten bis zum Ende des Weltkrieges die für die heutige schweizerische Kunst maßgeben- den bodenständigen und fremden Elemente aufgezeigt würden, hierauf während weiterer drei Monate die daraus erwachsene Gegenwart. Wenn das künstlerische Programm noch im Berichtsjahr die Zustimmung der für die Mitarbeit in Betracht kommenden Instanzen fand, so wurde es vor Jahresschluß doch nicht möglich, die erforderlichen ‘finanziellen Garantien zu finden. Erst das neue Jahr sollte hier die Entscheidung bringen. Das Jahr 1937 wurde eingeleitet durch sechs deutsche Bildhauer der Gegenwart, die alle mit geschlossenen Gruppen von Bronze- und Steinwerken und begleitenden Zeich- nungen erschienen. Dann folgten drei Ausstellungen schweizerischer Kunst, die in zwei Sonder- und zwei Sammelausstellungen auch das Jahr schließt. In seiner Mitte drängen sich die Zeichnungen französischer Meister, die alte österreichische Kunst, die repräsen- tative, durch das eidgenössische Departement des Innern für Wien zusammengestellte schweizerische Ausstellung und die französischen «Maitres populaires de la Realit&» so