‚0 Jahresbericht 1942 der Zürcher Kunstgesellschaft Vereinsleben Die ordentliche Generalversammlung vom 17. Juli genehmigte Jahres- bericht und Rechnung über das Jahr 1941, bestätigte die bisherigen zwei Rechnungsrevisoren für die Amtsdauer 1942, hörte nach Ausführungen des Direktors über Tatsachen, Grund- sätze und Gesichtspunkte zum Ausbau der Sammlungen im Kunsthaus ein grundlegendes Referat von Herrn Professor Dr. h. c. Architekt Hans Hofmann über den Projektwettbewerb für die Erweiterung des Kunsthauses und über die mit der Erweiterung verbundenen städtebaulichen Fragen, und erteilte hierauf dem Vorstand den Auftrag zur Durchführung des Wettbewerbes und zu weiteren Unterhandlungen mit den städtischen und kantonalen Behörden, so weit solche für die weitere Abklärung und Förderung der Baufrage sich als notwendig erweisen sollten. Sonst fanden sich die Mitglieder in größerer und kleinerer Zahl zusammen auf Einladung zu Ausstellungseröffnungen am 7. März, 11. April, 23. Mai, 19. Juli, 1. August, 5. September, 17. Oktober, 28. November; sowie am 4. Februar zur Eröffnung der neu ein- yerichteten Sammlungssäle mit einer Gesamtdarbietung «Sammlung I» aus den Sammlungsbeständen von Werken schweizerischer Meister von der Mitte des 19. Jahr- hunderts bis zur Gegenwart; oder am 21. Oktober zu einem Vortrag von Jacques Guenne über «Les jeunes peintres francais et leurs maitres», Für die Neujahrsverlosung konnten, bei einem Gesamtbetrag von Fr. 3700, in Form von Gutscheinen für die Erwerbung von Kunstwerken aus den Ausstellungen und Jen Verkaufslagern des Kunsthauses 32 Gewinne im Wert von Fr. 50 bis 500 ausgesetzt werden. Der Mitgliederbestand weist bis zum 31. Dezember 1942 bei 36 Austritten, 28 Todesfällen und 71 Neuaufnahmen mit 1574 Einzel- und 16 Kollektivmitgliedern gegen- über den 16 Kollektiv- und 1567 Einzelmitgliedern von Ende 1941 kaum eine Aenderung, doch wenigstens keinen Rückgang auf. Die Ausgabe von Junioren-Karten zu Fr. 10.—, die Kunstfreunden beider Geschlechter bis zum vollendeten 25. Altersjahr freien Zutritt zu Ausstellung und Sammlung und das Recht zur Benutzung der Bibliothek, aber keine weiteren Rechte der Mitglieder gewähren, hatte anfänglich die keineswegs beabsichtigte Wirkung, daß eine Anzahl Mitglieder im Junioren-Alter auf die ordentliche Mitgliedschaft mit dem Jahresbeitrag von Fr. 20.— verzichteten und zu der billigeren Junioren-Karte über- zingen. Mit Einschluß dieser Uebertritte beträgt die Zahl der im Lauf des Jahres aus- gegebenen Junioren-Karten 25. Die «Beziehungen zu anderen Vereinigungen» blieben ungetrübt freundschaftlich im Verhältnis zu den zürcherischen und schweizerischen Künstlervereinigungen, denen das Kunsthaus für Ausstellungen, und gelegentlich auch in anderer Form, immer mit vollem Gastrecht offen steht. Sie erhielten ihre besonders eindrucksvolle Bestätigung in der Teil- nahme der Mitglieder der Kunstgesellschaft an der von der Vereinigung Zürcher Kunstfreunde zu ihrem 25-jährigen Bestehen und Wirken für die Sammlungen des Kunsthauses veranstalteten festlichen Feier vom 31. Oktober. Mit der Verpflichtung des Schweizerischen Kunstvereins auf das so- genannte Rotationsprogramm für die großen Ausstellungen des Bundes, der Gesellschaften der Schweizerischen Maler, Bildhauer und Architekten und Schweizerischen Malerinnen, Bildhauerinnen und Kunstgewerblerinnen, und des Schweizerischen Kunstvereins war schon zu Beginn des Jahres einer der Gründe des Austrittes der Kunstgesellschaft aus dem Kunst- verein beseitigt worden; Unterhandlungen zwischen den Organen des Kunstvereins und der Kunstgesellschaft führten bis zum Jahresschluß auch zu einer Verständigung über das Schweizerische Künstler-Archiv und die Herausgabe eines V. Bandes des Schweizerischen Künstlerlexikons. So konnte für das kommende Jahr 1943 die Aufhebung der Sezession und die Rückkehr der Kunstgesellschaft in den Schweizerischen Kunstverein beschlossen werden, womit anderseits auch die Wiederaufhebung ihrer Einzelmitgliedschaft bei der Unterstützungskasse für schweizerische bildende Künstler ausgesprochen wurde, da die Mitglieder-Vereine des Schweizerischen Kunstvereins der Kasse kollektiv angehören.