Jahresbericht 1945 der Zürcher Kunstgesellschaft Der Arbeitsgang in Büro- und Hausdienst wurde sehr stark beeinflußt durch die angenügende Raumheizung im Winter und daraus sich ergebende, oft langwierige Erkäl- tungskrankheiten beim Personal einerseits, und anderseits Beeinträchtigung des Besuches von Ausstellung, Sammlung und Bibliothek durch die Kunstfreunde. Ende Februar war so gut wie kein Heizmaterial mehr vorhanden. Der Bürodienst mußte am Montag ganz ein- gestellt werden, mit Ausdehnung der Arbeitszeit an den übrigen Wochentagen bis mittags 1 Uhr. Die ungenügende Heizung der Arbeitsräume und ein Lohnniveau, das in der Zeit des allgemeinen Mangels an Arbeitskräften mit den Angeboten der privaten Arbeitgeber und einzelner öffentlicher Verwaltungen nicht immer in erfolgreichen Wettbewerb treten konnte, verursachten eine Unstabilität in der Besetzung der Arbeitsplätze im Kunsthaus, wie dieses in den dreieinhalb Jahrzehnten seines Bestehens sie bisher nie gekannt hatte. Ende Januar verließ Fräulein Anna Pfister (eingetreten Ende Mai 1945) das Kunsthaus, am in ein Anwaltsbüro überzutreten, weitere Austritte folgten: Mitte April Herr Georg Lohrer (Eintritt Dezember 1943), Ende Oktober Fräulein Dora Rohr (Eintritt 1. Februar 1943), Ende November Fräulein Rosmarie Köng (Eintritt Mai 1945). Neu traten ein: Mitte Februar Herr M. Siegrist, Anfang Juni Fräulein Hedy Schieß, Ende Oktober Fräulein Margrit Hefti, Anfang Dezember Frau Lina Spitz. Der Kunsthausbesuch steht mit 67 000 Eintritten etwas höher als im Vorjahr, erreicht aber nicht den Durchschnitt von 90 000—100 000 der wirklich «guten» Zeiten. Die Erklärung liegt in der ungenügenden bis ganz fehlenden Heizung während des Win- ters, dem Fehlen einer Mehrzahl überragender Ausstellungen und der Unsichtbarkeit der Sammlung während des größeren Teils des Jahres. 1945 1944 1943 1942 1941 Besucher insgesamt 57076 60269 91 796 64 169 89 509 Zahlende 13 317 12 598 28 378 15 650 28 766 Nichtzahlende 48 559 47 671 63 418 48 519 60 743 An Sonntagen insgesamt 45524 12679 57373 44548 57783 An Sonntagen zahlende 4 662 3.556 7 344 4 395 7 645 An Sonntagen nicht zahlende 40 862 39 123 50 029 40 153 50138 Die höchsten Besucherzahlen fallen auf die Monate September mit 10670 (1944: April mit 6255), Oktober mit 9386 (1944: Dezember mit 6045), November mit 6199 (1944: Juni mit 5651) Eintritten. Am schwächsten besucht waren Mai mit 2617 (1944: August mit 2413), Juli mit 3504 (1944: Juli mit 4107). März mit 3881 (1944: November mit 4809) Eintritten. Auswärtige Schulklassen und andere Besuchergruppen mit ermäßigtem Eintritt mel- deten sich 38 mit 1019 Teilnehmern (1944: 35 Gruppen, 880 Teilnehmer), von stadtzürche- rischen Schulen bei freiem Eintritt 118 Klassen mit 1709 Schülern und Lehrern (1944: 76 mit 1247). Zürcherische Privatschulen veranstalteten 5 Führungen für 126 Teilnehmer (1944: 8 mit 119), die Zürcherische Kantonsschule 40 F ührungen mit 578 Besuchern (1944: 20 mit 291); das Kunsthistorische Seminar der Universität Zürich 10 Besuche mit 320 Teilnehmern (1944: 11 mit 4438). .