3 Jahresbericht 1946 der Zürcher Kunstgesellschaft Jean-Louis Forain. Der bei den Schenkungen von Skulpturen schon erwähnte Zürcher Kunstfreund meldete als neue Erwerbungen von Gemälden: Wilhelm Gimmi «Atelier», Ernst Morgenthaler «Vor dem Gewitter», Rudolf Mülli «Eichelhäher», Alfred H. Pellegrini «Tafelenten», Ernst Georg Rüegg «Mühle bei Bachs», Niklaus Stöcklin «Rue Barraud Paris», Karl Walser «Eremit». Die Vertretung des Zürchers Ludwig Vogel erfuhr eine wertvolle Ergänzung mit dem großen Karton «Das Lauterbrunnental» als Zuwendung von Frau Dr. M. Bodmer-Stadler und Herrn Dr. Th. W. Stadler, Leihgaben der Vereinigung Zürcher Kunstfreunde sind die figurenreiche farbige Tafel einer «Kreuzigung», die dem Lorenzo di Niccolö Gerini, Florenz um 1420, zugeschrieben wird, und die Komposition «Satan ruft seine Legionen auf», von Johann Heinrich Füßli; aus Zürcher Privatbesitz das große Bild «Russisches Militär, reitende Jäger, Husaren, Don- kosaken, Train, erfrischt sich bei einem Bauernhaus», 1814, von Johann Georg Schinz, und das Reger-Bildnis von Max Beckmann. An Zeichnungen wurden eine Landschaftsstudie «Sur les bords de Lez pres de la fabrique ä coton» mit weiteren Studien auf der Rückseite und der Bezeichnung «J ardin botanique — Montpellier 22 aoüt 1836» von Camille Corot und eine alte Wiederholung oder Kopie nach einem Kinderbildnis von Cornelis de Vos (Reprod. Greindl, Taf. 11) er- worben. Geschenk von Ulrich Hänny sind zwei Projektskizzen des Künstlers für Glae- gemälde im Basler Münster. Für die Sammlung der Druckgraphik gelang es, nach den in den Jahren 1944 und 1945 angekauften Folgen der «Tauromachie» und der «Caprichos» von Francisco de Goya, ein schönes Exemplar der ersten vollständigen Ausgabe von 1863 der «Desastres de la Guerra» zu erwerben, dem auch die Radierung von Jules Boilly nach dem Bildnis des alten Goya von Vicente Lopez von 1826 beiliegt. Ein einzeln neu hinzugekaufter Druck Nr. 13 der Caprichos beweist mit dem abgeschrägten Plattenrand («bisaute»), daß die im Kunsthaus vorhandene vollständige Ausgabe der Caprichos vor dieser Behandlung der Platten gedruckt worden, also als («erste») Ausgabe von 1803 zu betrachten ist. Wie die Sammlung der Graphik von Goya, konnten auch die Lithographien von Toulouse-Lautrec weiter ergänzt werden durch Ankauf der Einzelblätter und Plakate: «Ducarre aux Ambassa- deurs» 1893 Delteil Nr. 36, «Une spectatrice» 1893 D. 37, «Mary Hamilton» 1896 D. 175, «Le pendu» 1892 D. 340, «Divan japonais» 1892 D. 341, «Confetti» 1894 D. 352, «Jane Avril» 1893 Prodedruck mit Widmung des Künstlers D. 345, «May Belfort» 1895 D. 354. Von einem unbekannten Zürcher Zeichner stammt die farbige Lithographie «Kraut- garten mit ehemaligem Friedhof», welche das Areal der zweiten Kunsthauserweiterung in seinem Zustand zu Beginn des 19. Jahrhunderts zeigt. Als Jahresgaben der Schweizerischen Graphischen Gesellschaft und der Gesellschaft Schweizerischer Maler, Bildhauer und Archi- tekten gelangten in die Sammlung Radierungen und Lithographien von Hans Berger, Alexandre Blanchet, Hans Erni, Wilhelm Gimmi, Ernst Morgenthaler, Fritz Pauli, Alfred H. Pellegrini, Alexander Soldenhoff. Zwei durch die Bibliothekkommission erworbene Bände «Le Prisme, Encyclopedie morale du 19e siecle, Paris 1841», und «Paul de Kock, La grande ville, nouveau tableau de Paris comique, critique et philosophique, Paris 1844» ent- halten eine Fülle auch künstlerisch oder doch kunstgeschichtlich interessanter Holzschnitte und Holzstiche der französischen Zeichner Victor Adam, Charles-Frangcois d’Aubigny, Louis Boulanger, Honore Daumier, Henri Emy, Jacques Gagne6 = Jules Gagniet, Sulpice-Guil-