Das Berichtsjahr stand unter dem Zeichen der finanziellen Notlage der Zürcher Kunstgesellschaft. Es zeigt sich je länger je mehr, daß unter den heutigen Verhältnissen ein Museum und Ausstellungsinstitut aus vorwiegend privaten Mitteln allein nicht mehr betrieben werden kann. Aus diesem Grunde wurde im April zuhanden des Stadtrates ein vom Vorstand gebilligtes Gesuch um Erhöhung des jährlichen städtischen Beitrages an die Zürcher Kunstgesellschaft auf Fr. 250 000.— eingereicht. Am 22. Dezember beschloß der Stadtrat, dem Gemeinderat eine jähr- liche Subvention von Fr. 200 000.— und einen einmaligen Kredit von Fr. 145 000.— für die Renovation des Hauses zu beantragen. Für die Subvention wird nach der Behandlung im Gemeinderat noch eine Volksabstimmung nötig sein. Auch das Ausstellungs-Programm des Jahres war durch die finanziellen Schwierigkeiten mitbestimmt. Es wurde nach Mög- lichkeit davon abgesehen, Ausstellungen mit Werken aus dem Ausland durchzuführen, da diese infolge der Transport- und besonders der Versicherungsspesen sehr teuer zu stehen kommen. Um während der Juni-Festspiele den in- und ausländischen Be- suchern doch eine anregende Ausstellung bieten zu können, fand man die Lösung, in allen Räumen des Kunsthauses Werke der eigenen Sammlung, vermehrt um solche aus Zürcher Privat- häusern, zu zeigen. Es erwies sich, daß es auf diese Weise möglich wurde, eine, wenn auch selbstverständlich nicht lückenlose, so doch aufschlußreiche Darstellung europäischer Kunst vom ı3. bis 20. Jahrhundert zu geben. Besonders eindrucksvoll waren das holländische 17. Jahrhundert und die französische Kunst des 19. Jahrhunderts vertreten. Die Ausstellung erfreute sich leb- haften Besuches und wurde auch in der ausländischen Tages- und