verflossen war. Durch Vereinigung der eigenen Bestände an 
Böcklin-Bildern mit den besten Werken des Kunstmuseums Basel 
und mit Leihgaben anderer Schweizer Museen sowie einiger 
Privatsammler ergab sich eine kleine, aber intensive Schau, die 
auch Böcklin-Gegner nachdenklich machte. Ein Diskussionsabend 
über Böcklin und eine Gedächtnisfeier mit einem Festvortrag von 
Dr. Georg Schmidt, Konservator des Kunstmuseums Basel, wur- 
den in Verbindung mit der Ausstellung veranstaltet. Wenig 
Gegenliebe fand beim Zürcher Publikum die Ausstellung des 
amerikanischen peintre primitif Morris Hirshfield. 
Zum 70. Geburtstag des Bildhauers Hermann Haller war eine 
Ausstellung seiner neueren Werke geplant. Am 2 3. November 
1950 starb aber der Künstler, und so wurde aus der Geburtstags- 
eine Gedächtnis-Ausstellung, welche Werke aus allen Schaffens- 
zeiten Hallers vereinigte und sich großer Beachtung erfreute. 
Die Sammlung der in Venedig lebenden amerikanischen 
Sammlerin Peggy Guggenheim bot Gelegenheit, in knapper Form 
einen Ueberblick über die moderne Kunstentwicklung seit dem 
Anfang dieses Jahrhunderts zu geben. 
Im Juni und Juli stand das ganze Kunsthaus im Dienste der 
600o-Jahr-Feier von Stadt und Kanton Zürich, In den Ausstellungs- 
räumen war die von der Universität im Auftrag des Regierungs- 
rates veranstaltete Ausstellung „Zürich 1351—10951, Staat und 
Bildung“ zu Gast. Präsident der Ausstellungskommission war 
Prof. Dr. Fritz Ernst, ausführender Graphiker Gottfried Honeg- 
ger. In den andern Räumen veranstaltete das Kunsthaus in eigener 
Regie eine Ausstellung „Goo Jahre Kunst in Zürich“. 
Im September und Oktober war es möglich, eine bedeutende, 
in ihrer Art einzigartige Graphik-Sammlung auszustellen und auf 
diese Weise die beiden großen französischen Lithographen des 
19. Jahrhunderts, Daumier und Toulouse-Lautrec, zu ehren. Es 
handelte sich um eine der reichsten Privatsammlungen des Werkes 
von Toulouse-Lautrec und um die größte Kollektion von Erst- 
drucken avant la Jettre von Daumier, Die Ausstellung zog so viele 
Besucher an, daß sie im November noch in neuer Aufstellung in