SAMMLUNG «Die Sammlung ist unser Sorgenkindy», hieß es im letzten Jahresbericht. Der Satz hat seine Berechtigung nicht verloren. Die Ankaufsliste dieses Jahres ist dafür ein beredtes Zeugnis. Wären nicht die Leihgaben der Vereinigung Zürcher Kunst- freunde, so müßte der Zuwachs ärmlich genannt werden, Mit was für Zahlen zu rechnen die heutigen Verhältnisse auf dem Kunstmarkt zwingen, mag die Tatsache belegen, daß die Kunst- halle Hamburg um einen jährlichen Ankaufskredit von DM 500 000.— erfolgreich eingekommen ist, daß der entspre- chende Posten beim Städtischen Museum im Haag jedes Jahr 175 000 Gulden, jedes zweite Jahr soo oo0o Gulden ausmacht. Bemühen wir uns, nicht allzu sehr ins Hintertreffen zu geraten! Um so erfreulicher ist es, daß die Vereinigung Zürcher Kunstfreunde auch dieses Jahr einige sehr wichtige Stücke hat erwerben können. Ueber zwei von diesen wird im folgenden ausführlicher berichtet, nämlich über die «Evasion de Rochefort» von Edouard Manet, welche aus dem Legat von Herrn Dr. A. Jöhr angekauft wurde, und über ein Relief aus Persepolis. Der Ankauf dieses Stücks rechtfertigt sich durch seine hohe künstlerische Qualität und eine Gestaltung, die einmal mehr erweist, wie nahe uns Kunstwerke längst vergangener Zeiten angehen können. Auch scheint uns die Erwerbung ausgewählter und markanter antiker Stücke doppelt wichtig in einer Stadt und einem Land, die keine großen Antikensammlungen besitzen. Ankäufe: Hans Aeschbacher, Kopf, Stein. August Macke, Landschaft mit Kühen und Kamel, 1914, Oel a. Lwd. Honore Daumier, 4 Lith. Delteil Nr. 1791, 2779, 3145, 3242. Mitteldeutsch Anfang 14. Jahrhundert, Pietä, Holz,