mit Vorbedacht aus einem größeren Zusammenhang gewaltsam herausgebrochen worden. Nirgends zeigt der Rand eine Anschluß- fläche; dagegen sind über und unter der Figur gerade noch die nötigen Ansätze stehen geblieben, die eine Einordnung in den architektonischen Verband erlauben. Stil und Schreitmotiv sichern die Zugehörigkeit zu einem der zahlreichen Treppenfriese aus dem großen Bautenkomplex der Residenz von Persepolis, Die links oben hereinragende Kante ist der Rest eines der abgetrepp- ten zinnenartigen Aufsätze, welche die freistehenden Balustraden krönen. Auf der Außenseite weist jede dieser Zinnen eine Nische auf, und von einer solchen rührt die Vertiefung in der linken oberen Ecke unserer Platte her, An deren unterem Rand erkennt man noch ein Stück eines schräg verlaufenden Rundstabes und unter diesem Spuren abgerundeter Erhebungen: es ist der winzige Ausschnitt eines aus zwölfblättrigen Rosetten gebildeten Orna- mentbandes, das die an den Außenwänden der Treppenbalustra- den plastisch angedeuteten Stufen begleitet. Werden die Möglich- keiten der Zuweisung durch diese Beobachtungen schon beträcht- lich eingeschränkt, so ergibt sich durch die Berücksichtigung des Erhaltungszustandes der an Ort und Stelle verbliebenen Teile und des Umstandes endlich, daß der dargestellte Meder bärtig ist, mit ziemlicher Sicherheit der Schluß, daß unser Fragment von der Außenseite des westlichen Aufgangs der Südtreppe zum Darius- palast stammt. Die Abbildung 2 hält den Blick von Süden her gegen die Ruine dieser Anlage fest. Die von links nach rechts ansteigende Balustrade weist unten eine Lücke über sechs, oben eine solche über drei Stufen hin auf. Entsprechend der Periodizi- tät in der Darstellung könnte unsere Figur am ehesten die zweite von unten oder die zweite von oben gewesen sein. Je neunzehn Diener schreiten die Treppe hinan, abwechselnd einer in persischer und einer in medischer Tracht — der unsere gehört zu den letzteren— und in den Friesen des westlichen Auf- gangs der Südtreppe immer so, daß die Meder bärtig, die Perser unbärtig sind, wobei die Bartlosigkeit wahrscheinlich Eunuchen kennzeichnen soll. In regelmäßiger Abfolge tragen sie einen ; x}