und ihres Kapitels geworden war. William Bean sieht auf diesem Bild trotz des wahrhaft königlichen Mantels und der Embleme seiner maurerischen Würde nicht herrschsüchtig, eher wie ein hoher Richter oder Magistrat aus; ein solcher spricht aus seinen kugeligen Augen und dem im übrigen merkwürdig welken Gesicht, aus der auf die Bibel gelegten Hand, welche Gebärde erkennen läßt, daß er eben in der Loge präsidiert. An der linken Brust trägt er das Abzeichen seiner Loge, am Band, das er um den Hals gelegt hat, hängt das Abzeichen des Meisters vom Stuhl, um den Rumpf ge- bunden hat er die quadratische Meisterschürze. Der herrscher- liche Ornat, so merkt man, ist seinen Schultern nicht dauernd umgehängt; dieser freilich gibt dem Maler Gelegenheit, hier Farben zu verwenden, an denen er sich in Spanien vor Velasquez und Tizian begeistert hat. Das Porträt ist von starker Licht- und Schattenwirkung, geht künstlerisch durchaus mit dem Bürgermeister-Bildnis zusammen (man vergleiche etwa dessen rechte Hand und die gespreizten Finger mit der Linken des Alderman). Am hell- sten erscheinen die rechte Gesichtshälfte, der Hermelin auf der rechten Schulter und die Lichter auf den Händen. Die ganze Vorderseite der Gestalt ist dagegen im Schatten, wo- bei — und dies erscheint an dem Werk besonders geglückt — die farbige Behandlung nirgends erloschen wirkt. Vielmehr bietet sie dem Künstler Anlaß, eine reiche Skala sonorer Töne anzuwenden. Der Dualität von Schatten und Licht, die sich auch im bräunlich aufgehellten Hintergrund ausdrückt, ent- spricht der Gegensatz zwischen dem satten Rot und Weiß des Talars. Dazu kommt dunkeltoniges Grün in den geometrisch gemusterten Stellen des Ornats, das Inkarnat von Kopf und Händen und dunkle, an Schwarz grenzende Töne. Eine ge- wisse Diskrepanz zeigt sich in der Behandlung des trotz zurückfliehenden Kinns kräftig behandelten Kopfs und der überschlanken Hände, deren Proportion und Schattierung — besonders der linken Hand — Eindrücke des vorausgegangenen 2ER