universales heutiges Zeichen der Befreiung und des Sieges»" beschreiben in mehrfacher Wiederkehr ineinander verschränk- ter gleicher Proportionen als raumzeitliches Kontinuum. Das klassische Prinzip des Statischen ist aufgehoben durch das kinetische Prinzip einer Rhythmik der Formen, Richtungen und Bewegungen im Raum, gemäß dem Postulat des Künstlers: «Dans les rythmes dynamiques de nos ceuvres, le temps intervient comme facteur d’&motion. Le temps est la substance ideale de nos constructions, le champ möme du mouvement des figures successives de chacune de nos ceuvres, nous le prenons pour quatrieme dimension».!! Die Bewe- gungsentfaltung der sphärischen Flächen wirkt um so sug- gestiver, als sie — was seit der zweiten Hälfte der dreißiger Jahre ein typisches Gestaltungsmittel Pevsners ist — von einem Verband eng aneinanderliegender Metallstäbe besetzt gehalten werden, in denen die dynamische Energie des Bewe- gungshaften sich strömend optisch veranschaulicht. Wenn Pevs- ner in den letzten Jahren oftmals Arbeiten schuf, die eine äußerst komplizierte, unergründliche Struktur charakterisiert, so gehört der «Colonne de la victoire» eine schwebende Eleganz der Erscheinung, in der so etwas wie eine Sphärenharmonie, eine «harmonia mundi», eine kosmische Gesetzlichkeit Gestalt annimmt. Hierin vor allem beruht die künstlerische Schönheit, die schöpferische Würde des Werkes. Eduard Hüttinger 10 C. Giedion-Welcker, a. a. O., S. 172. U Vgl. Anm. 8 (Vorwort von Pevsner). 35