gemeinsamen, zeitlich und historisch zurückreichenden kultu-
rellen Basis vorhanden sind.
Zum Bild «City» selbst: Gleichmäßige Breiten und Ab-
stände bilden in der Horizontalen durch eine rasterähnliche
Grundlage die statischen Elemente der Systematik und der
Ruhe, aktiviert durch die rhythmisch akzentuierte Bewegung in
der Vertikalen. Deutlich kommt in der Vertikalität eine Tendenz
zur additiven Häufung gleicher Elemente zum Ausdruck, In
dieser Ausdrucksform liegt nun bei Albers das Besondere die-
ser Art konstruktiver Tektonik, die wohl in ihrer geistigen
Wesenheit mit der Bewegung des Stijl als verwandt bezeichnet
werden könnte, dennoch aber durch die anders geartete Auf-
fassung des Bildelements und der Bildstruktur von diesem
verschieden ist. Die Absicht, durch Aneinanderreihen gleicher
Elemente einen bildnerischen Rhythmus zu erhalten, stellt
einen frühen tastenden Vorstoß in die Bereiche heutiger Bild-
systematik dar. Das Besondere in diesen Arbeiten liegt darin,
daß mit Elementen ähnlicher Größe gearbeitet wird und
durch additive Operationen versucht wird, Gruppen zu bilden.
Der die eigentliche Bildbewegung bestimmende vertikale
Rhythmus wird durch Vervielfachung der Elemente erzielt.
Wenn auch oftmals nicht als Bildelement sichtbar, ist das sich
aus der vertikalen Reihung ergebende Quadratelement die
Grundform, von der aus sich die Systematik der Elemente und
der Rhythmik vollzieht. Auf zwei Grundlagen entwickelt sich
der Bildaufbau. Einmal ist es die Rastergrundlage mit den
gleichmäßig gesetzten Elementen, zum andernmal entgegen-
gesetzt die durch vertikale Intervalle in freier Mehrung ge-
bildete Rhythmik. Durch Aneinanderreihung werden Gruppen
gebildet, die im Bildaufbau wiederum als Flächen wirken,
insbesondere da, wo die kürzesten Rechteckelemente in größe-
rer Zahl in schmale hohe Rechtecke von zehn, zwölf, dreizehn
und mehr gleichen Elementen zusammengefaßt werden. Allen
diesen Operationen liegt die Absicht zugrunde, eine Verbin-
dung von frei gewähltem Ordnungsprinzip und gefühls-
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