des 17. Jahrhunderts entstandene Arbeit eines unbekannten toskanischen Meisters, besitzt die meiste Wahrscheinlichkeit. Die Gattung des Küchenstückes ist niederländischen Ursprungs. In Antwerpen hat Pieter Aertsen, gefolgt von Joachim Bueckelaer, erstmals das Küchenstück aus der reli- giösen Thematik gelöst und als reines Genre konzipiert.“ Der neue Bildtypus des Sittenbildes verbreitete sich in mannig- facher Ausprägung; schließlich erwuchs aus ihm das Still- leben; noch im 16. Jahrhundert wurde er in Oberitalien, zumal in Cremona und Bologna, durch Maler wie Passarotti, Annibale Carracci, die Anguissola, Vincenzo Campi italiani- siert. Mit Caravaggio und den Caravaggesken verschiedener Nationalitäten erlangte er, in neuer Fassung, vollends euro- päische Geltung, nicht zuletzt auch in Spanien; noch der junge Velazquez erfuhr in Sevilla durch ihn entscheidende Anregungen.” Diese ungemeine Komplexität, die über der Entstehungsgeschichte des Sittenbildes und seiner Abart, des Küchenstücks, in historischer wie in künstlerischer Hinsicht waltet, ist dafür verantwortlich, daß nicht selten — gerade was Italien und Spanien betrifft — die Bestimmung solcher Werke beträchtliche Schwierigkeiten bietet. Die dem Kunsthaus gehörende Gruppe von Porträts Anton Graffs® hat durch eine Schenkung eine willkommene Bereiche- rung erfahren. Es handelt sich um die Halbfigurenbildnisse von Ludolf Hansen (1738 bis 1803) und seiner Ehefrau", der geli, Il fratello di Guercino, in: Arte antica e moderna 1961, S. 325ff., Abb. 149b, 150b). Vgl. dazu Ludwig Baldass, Sittenbild und Stilleben im Rahmen des niederländi- schen Romanismus, in: Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen in Wien 1923/1925, S. 15—46. Vgl. Halldor Soehner, Velazquez und Italien, in: Zeitschrift für Kunstgeschichte 1955, S. 11 und passim; Charles Sterling, La nature morte de l’antiquite a nos jours, Paris 1952, S. 57, 67. Vgl. Inventarkatalog der Gemälde und Skulpturen, 1958, S. 27/28. Oel auf Leinwand. 69X52,5 cm und 69X53,5 cm. T td