Ausstellungen Die außerordentlich hohe Besucherzahl des Jahres 1967 beweist vor allem, daß die Ausstellungen ein reges Interesse gefunden haben, wobei der größte zahlenmäßig faßbare Erfolg wie bereits erwähnt der Chagall-Retrospektive zufiel. Erfreulich große Beachtung fand jedoch schon die noch Ende 1966 eröff- nete Ausstellung « Historische Schätze aus der Sowjetunion», die wir be- reits im letzten Jahresbericht kurz erwähnen konnten. In weit gespanntem Bogen zeigte die großangelegte Schau das künstlerische Wirken der zahl- reichen Völkerschaften auf dem weiten Gebiet der heutigen Sowjetunion von den frühesten Zeugnissen menschlicher Tätigkeit überhaupt bis an den Rand der Neuzeit, das heißt ins 17. Jahrhundert. Besondere Beachtung fanden die skythischen Goldschmiedearbeiten und Holzschnitzereien aus dem Altaigebirge wie auch eine kleine, jedoch erstrangige Auswahl alt- russischer Ikonen. Gleichzeitig mit dieser zeitlich wie geographisch weitausholenden Veran- staltung kam im Altbau eine näherliegende und straffer umrissene Blüte- zeit europäischer Malerei zur Darstellung: Englische Malerei der großen Zeit, von Hogarth bis Turner. Während somit die eine Ausstellung die Vielfältigkeit allgemein menschlicher Entwicklung von den ältesten über- lieferten archäologischen Funden an zum Bewußtsein brachte, zeigte die andere die künstlerische Sprache des Einzelnen innerhalb einer klar defi- nierten Kultur. Wir sind dem British Council herzlich dankbar, daß er uns ermöglicht hat, eine auserlesene Auswahl der für eine Ausstellung äußerst schwierig erreichbaren Bilder zu zeigen. Daß sich Zürich rühmen darf, eine ansehnliche Zahl privater Sammlungen zu beherbergen, die sich ausschließlich der Kunst unserer Zeit widmen, dürfte einem breiteren Publikum kaum allzu bewußt sein. Um das Inter- esse auf diese Sammeltätigkeit hinzulenken, die nicht selten eigentliche Pionierleistungen aufweisen kann, wurde beschlossen, in lockerer Folge einige dieser wenig bekannten Schätze ans Licht der Öffentlichkeit zu