bisher noch nie gesehenen Maße belegten, da sieben der acht erwähnten Bilder noch nie in Westeuropa gezeigt werden konnten. Es darf aber auch erwähnt werden, daß das Kunsthaus keine Anstrengung gescheut hat, wichtige Bilder aus allen Teilen der Welt für diese Ausstellung zu gewin- nen. Der große Erfolg der Veranstaltung hat diesen Bemühungen recht gegeben, wobei vielleicht daran erinnert werden soll, daß allein die außer- ordentliche Popularität Chagalls das erhebliche finanzielle Risiko, das die enormen Transportkosten und Versicherungsprämien verursachten, nicht zu einem möglicherweise katastrophalen Rückschlag werden ließ. «Neue Kunst in der Schweiz zu Beginn unseres Jahrhunderts » nannte sich die nächste Ausstellung, die versuchte, 50 Jahre nach der einstmals viel- gepriesenen «neuen schweizerischen Renaissance» Rechenschaft abzu- legen über das, was Bestand hatte — und auch was vergessen wurde. Die Ausstellung, die zahlreiche seit langem nicht mehr öffentlich zu sehende Kunstwerke, darunter auch Amiets «Jungbrunnen» und Hodlers « Ein- mütigkeit», vereinigte, fand leider nicht das erwartete Echo. Im Zentrum der ausgewählten Künstler stand Albert Trachsel, dessen künstlerische Entwicklung von symbolistischen Kompositionen bis zu lichten Land- schaftsschilderungen reicht; der künstlerische Nachlaß des heute nur noch wenig bekannten Malers findet sich fast ausschließlich in Solothurner Pri- vatbesitz und wurde noch nie zuvor in vergleichbarer Breite gezeigt. In eine völlig andere Welt trat der Besucher ein beim Betrachten der ab- strakten Pinselzeichnungen von Shokin Furuta. Im Geiste des Zen-Budd- hismus entstanden, wollen diese Zeichnungen von ihrem Schöpfer zunächst als Meditationsübungen verstanden sein; in ihrer subtilen Beschränkung auf einige wenige, sicher gesetzte Akzente kommen sie jedoch gerade dem westlichen Kunstfreund entgegen. Turnusgemäß kam in diesem Jahr die Sektion Zürich der GSMB--K zur Ausstellung. Es beteiligten sich 101 Künstlerinnen, und es wirkte beson- ders erfreulich, daß auch recht viele junge Mitglieder vertreten waren, so