pakten Farbspickeln durchzuckt, das heißt die Farbe an sich wird stellen- weise zu einer selbständigen Ausformung gesteigert. Der Verselbständi- gung der Farbe kommt in den sechziger Jahren wachsende Bedeutung zu, wie dies die großformatigen Kompositionen, zum Beispiel «König Davids Traum1? » 1966, zeigen. Man darf sich fragen, ob diese Farbspickel ihre Entstehung der vermehrten Beschäftigung Chagalls mit der Glasmalerei in dieser Zeit verdanken. Um die Farbakzente zu setzen, hat der Künstler wiederholt zum Mittel der Collage gegriffen, wie dies das reiche Studienmaterial zu den Fenstern der Hadassah-Klinik darlegt!t, das im letzten Sommer lückenlos in Zürich zu sehen war. Die dergestalt verwen- deten Collagepartikeln besitzen zu den gemalten Farbflecken der Bilder eine auffallende Ähnlichkeit. Wir können somit im Bilde « Der Krieg» zwei gegensätzliche Tendenzen in der malerischen Behandlung feststellen, einerseits das Negieren der Konturen und andererseits scharf begrenzte autonome Farbteile. Nicht selten ordnet sich ein Bild dieser späten Zeit einer eigenen Farbskala unter, die allerdings wie beim «Krieg» den ganzen Reichtum heller und dunk- ler, kalter und warmer Nüancen kennt. Die Erwerbung dieses späten Hauptwerks Chagalls hat in der Sammlung des Kunsthauses eine große Lücke wenigstens teilweise geschlossen, ist es doch das erste wichtige Werk des russischen Malers, das nun dauernd für Zürich gesichert werden konnte.