ZUM LEGAT WILLY JUNKER Die folgenden Zeilen sind als Ausdruck der Dankbarkeit dem Andenken an den vor einem Jahr verstorbenen Kunstfreund und Sammler Willy Junker gewidmet. Wie dem vorliegenden Jahresbericht zu entnehmen ist, hat Willy Junker dem Zürcher Kunsthaus einen großen Teil seiner Sammlung von Bildern, Aquarellen, Zeichnungen, Plastiken und auch antiken Orientteppichen als Legat vermacht. Diese hochherzige Schenkung, das sei noch einmal nachdrücklich betont, bedeutet eine wertvolle und wesentliche Bereiche- rung unserer Zürcher Sammlung; teils indem sie bestehende Werkgrup- pen erweitert und bereichert, teils aber auch emyfindliche Lücken in den Beständen schließt. Wer war. Willy Junker, wie entstand seine Sammlung, was für ein Ge- präge wies sie auf? Willy Junker wuchs in Zürich-Riesbach in einfachen bürgerlichen Ver- hältnissen auf. Er erlernte das subtile Handwerk seines Vaters: er wurde Optiker. Seine Arbeit, sein Lebenswerk stand im Dienste des Auges, im Dienste des Sehens. Er selbst war ein ausgesprochener Augenmensch: er reagierte empfindlich und spontan, natürlich, unabhängig und unbe- fangen. So war es ein reines Vergnügen, mit ihm zusammen durch eine Ausstellung zu gehen. Der Freude an der Kunst entsprach harmonisch eine große Naturverbundenheit. Nach dem Aufbau eines eigenen, bald renommierten Geschäftes, kam Willy Junker durch die Vermittlung einer bekannten Augenärztin in den Besitz von Bildern des in Zürich schaffenden Malers Alexander Soldenhoff, den er bald auch persönlich kennenlernte. Selbst von der Freude am Malen und Zeichnen gepackt, wurde Willy Junker Schüler von Solden- hoff, und er begann dessen Bilder zu kopieren. Ohne jede Ambition, als Dilettant im besten Sinn, hat Willy Junker gezeichnet, eigene Bilder und vor allem immer wieder Kopien gemalt und dabei sein Auge und den Sinn für die farbigen und kompositorischen Werte weitergebildet. Auf diese .