Ausstellungen Es wurde schon am Anfang dieses Jahresberichtes darauf hingewiesen, daß die Kosten der Wechselausstellungen viel schneller angewachsen sind, als es der allgemeinen Teuerung entspricht. Der Grund dafür liegt in der enormen Preissteigerung auf dem Kunstmarkt, die natürlicherweise sehr hohe Versicherungsprämien zur Folge hat. Dazu kommt, daß die Anfor- derungen der Leihgeber an die Sicherheit der Werke ebenfalls beständig zunehmen, vor allem in dem Sinne, daß immer mehr ein von Vertrauens- leuten der Leihgeber begleiteter Transport — mit den entsprechenden Kosten und Vergütungen — verlangt wird. Eine weitere Erschwerung be- deutet es, daß viele Ausstellungen, die noch vor einigen Jahren möglich waren, sich heute nicht nur wegen ihrer Kosten verbieten, sondern auch deshalb nicht mehr zu machen sind, weil die Museen und Sammler kost- barste Werke je länger je weniger ausleihen. Diese Tatsache trifft im be- sonderen auf jene Ausstellungen zu, die man als « Kassenstücke » bezeich- nen könnte, das heißt die eine sehr große Zahl auch von nicht regelmäßi- gen Ausstellungsbesuchern in Bewegung setzen. Sollen diese Schwierig- keiten nun ein Grund sein, auf Ausstellungen zu verzichten? Wir glauben, wie schon im Eingang dieses Jahresberichtes erwähnt, daß nicht davon die Rede sein darf, zeigt sich doch immer mehr, daß ein Museum, das nicht mit lebendig gestalteten und in gewissem Sinne aktuellen Ausstellungen den Kontakt mit der Öffentlichkeit sucht, der Stagnation anheimfällt. Es ist auffällig, daß heute selbst große Museen, die über attraktivere und be- rühmtere Sammlungen verfügen als das Kunsthaus, und die früher keine Wechselausstellungen durchführten, es sich nicht mehr leisten kön- nen, auf solche Veranstaltungen zu verzichten. Als Beispiele seien genannt der Louvre in Paris, die Nationalgalerie in Washington und das Rijks- museum in Amsterdam. Wir glauben im weiteren auch, daß es die Pflicht eines Museums wie des Kunsthauses ist, über das hinaus, was die eigene Sammlung bieten kann, Information zu geben zunächst über das Kunst- schaffen in der Schweiz, aber auch, ebenso notwendig und wichtig, über