und das Glück, an einem früher schon untersuchten Platz — eben Faras — im nördlichsten Sudan, gleich jenseits der ägyptischen Grenze, eine im Sand fast vollständig erhaltene frühchristliche Kirche zu entdecken, die mit mehreren übereinander liegenden Schichten von Wandbildern reich ausgestattet war. Faras war eine zeitlang Hauptstadt des christlichen Königreiches Nubien gewesen. Die Polen hatten nur gerade Zeit, die verschiedenen Fresken abzulösen, bevor das Wasser der Arbeit ein Ende machte. Diese Arbeiten wurden mit hervorragender Fachkenntnis durchgeführt, so daß die Wandgemälde ohne Schaden in das Nationalmuseum in War- schau übergeführt und dort endgültig gesichert und restauriert werden konnten. Ein Teil dieser restaurierten Fresken und weitere gefundene Gegenstände konnten in einer Ausstellung in verschiedenen Städten Europas gezeigt werden, und wir waren sehr glücklich, diese außerordent- liche Ausstellung auch nach Zürich bringen zu können. Die Fresken zeigen zum Teil byzantinischen Einfluß, doch wurde in Nubien ein eigener Stil entwickelt, wie vor allem die später datierten Werke zeigen. Die sehr eindrucksvolle Ausstellung fand denn auch beim Publikum ein starkes Interesse. Mit der am 31. Oktober eröffneten Ausstellung « Die Kunst von Schwarz- Afrika» wurde etwas versucht, was bisher in dieser Form noch nicht ge- macht worden ist: Kunst der schwarzen Völker Afrikas in einer Gesamt- schau so darzustellen, daß alle wichtigen Stile mit größeren Gruppen qualitativ möglichst starker Werke zu ihrem Worte kommen. Die Ab- sicht war, zu zeigen, daß diese Völker eine hohe Kultur entwickelt haben, und einen Begriff zu geben vom Reichtum und der Vielfalt der von ihnen verwirklichten künstlerischen Möglichkeiten. Dabei war die Meinung, die künstlerischen Hervorbringungen, die zum größten Teil mit der Religion und mit dem Kult in Verbindung stehen, nicht als völkerkund- liche Kuriositäten, sondern als Kunstwerke wirken zu lassen.