Anlaß gab. Auf diese Weise kam eine recht interessante und vielseitige Schau zustande, die nicht nur bei der Eröffnung anläßlich des Essens aus- gijebig diskutiert wurde, sondern auch während der zwei Wochen, in der sie öffentlich zugänglich war, von seiten des Publikums lebhaftes Inter- esse fand. Zudem hatte der Vorstand der Vereinigung Zürcher Kunst- freunde, aus dem Bedürfnis heraus, auch den Kontakt mit der lebenden Kunst zu suchen, einige Schweizer Künstler gebeten, Dekorationen für die Tafel zu schaffen. Es war erfreulich, daß eine größere Anzahl von Künst- lern spontan bereit war, diese Aufgabe zu übernehmen und so dem Spiel- element zu seinem Recht zu verhelfen, ohne das Kunst, in welcher Form auch immer, nicht bestehen kann, Die letzte Ausstellung des Jahres im großen Saal wurde von der Sektion Zürich der Gesellschaft Schweizerischer Malerinnen, Bildhauerinnen und Kunstgewerblerinnen bestritten, die alle vier Jahre Gelegenheit hat, im Kunsthaus auszustellen. Die Ausstellung war, trotz relativ scharfer Jury, sehr vielfältig und enthielt neben den Werken bekannter Künstlerinnen einige erfreuliche Überraschungen. Neben den besprochenen großen Ausstellungen wurden im Altbau des Kunsthauses zusätzlich drei Ausstellungen kleineren Umfanges durchge- führt. Am 10. Dezember wurde eine Erinnerungsausstellung an den ver- storbenen Zürcher Maler Otto Meister mit einer Ansprache von Professor Hahnloser eröffnet. Wie die Leser unserer Jahresberichte wissen, hat Otto Meister einen großen Teil seines Vermögens dem Kunsthaus zum Ankauf von Gemälden vermacht. Es kommt nicht alle Tage vor, daß ein Künstler einem Museum die Möglichkeit gibt, Werke anderer zu erwerben, was bei der Eröffnung mit Recht als ein für den Menschen Otto Meister be- zeichnender Zug erklärt wurde. Es schien uns eine Ehrenpflicht, den Maler Otto Meister, der zu Lebzeiten mit Ausstellungen sehr zurückhal- tend war, durch eine umfassende Rückschau auf sein Werk zu ehren. Da- bei fanden wir die volle Unterstützung seines Nachlaßverwalters, Herrn