des Siebdrucks wiedergegeben, präzise Zeichnungen, die in spannungs- vollem Kontrast zu den malerischen Farbaufträgen stehen, mit denen manche Partien des Bildes zugestrichen sind. Diese Wirkung von Zeich- nung und malerischer Verwischung hatte Rauschenberg erstmalig in den Zeichnungen zu Dantes «Inferno» 1960 erprobt. Die Silkscreens schließen in der Zusammenwirkung von Zeichnerischem und Malerischem an diese Zeichnungsfolge an. «Overdraw» setzt sich unter anderem aus verschie- denen immer wiederkehrenden Motiven der 1965 und später entstandenen Silkscreens zusammen: dem Adler, den Ansichten amerikanischer Bauten, dem Fallschirmspringer ; auch die Skala der Uhren kommt im Bild «Manu- script» vor. Die Figurenszene in der unteren Bildmitte kehrt, positiv gedruckt, in seinem berühmtesten Bild der Silkscreen-Periode, in « Barge » 1963 wieder. Jedesmal aber sind diese Motive in den Zusammenhang eines andern Bildinhalts gestellt. Beginnen wir nun, die Komposition unseres Bildes zu entziffern: Die linke Seite wird eingenommen vom Cockpit eines Flugzeugs, das durch eine Reihe technischer Uhren und ein Armaturen- brett vergegenwärtigt ist. Daneben ein Adler, unterhalb eine Figuren- szene vor einem ornamentierten Hintergrund, in dem Voluten als Haupt- motiv erkennbar sind. Die rechte Bildseite wird bestimmt durch eine Landkarte, die vom Nordpol aus aufgenommen ist und als Zentrum die Landfläche Nord- und Südamerikas vorzeigt. Umgeben ist diese Landkarte von Voluten- und Rocaille-Ornamenten, Häuseransichten amerikanischer Städte, einer Uhr und deren Konstruktionsplan, einem Fallschirmspringer und einem dieses Mal um 90 Grad gedrehten Armaturenbrett des Cock- pits. Das Flugzeug befindet sich auf dem Fluge, wie aus der Normallage des künstlichen Horizontes im Cockpit erkennbar ist. Auf der rechten Seite ist das Flugzeug um 90 Grad gedreht und in die sogenannte Messerlage gewendet worden. Es scheint eben dieser Augenblick der Wendung dar- gestellt, denn die Uhren stehen immer auf 20 Minuten nach 8 Uhr: die