Wechsel in der Sammlung nötig machen wird. Wahrscheinlich werden
wir durch die Bauarbeiten gezwungen werden, vorübergehend einzelne
Säle zu schließen. Doch soll uns das nicht daran hindern, dauernd wichtige
Teile der Sammlung zu zeigen und deren Erschließung durch Publikums-
arbeit zu fördern.
Es zeigt sich immer wieder, daß die wechselnden Ausstellungen mit dazu
beitragen, Besucher auch in die Sammlung zu führen. Man kann beobach-
ten, daß Besucher zwar den Anstoß, ins Kunsthaus zu kommen, durch die
Aktualität einer Ausstellung erhalten, daß sie dann aber relativ bald in
die Sammlung hinüberwechseln und sich dort verweilen, zum Teil viel-
leicht aus dem Bedürfnis, Maßstäbe für das in der Ausstellung Gesehene
zu finden, vielleicht aber auch, weil die relative Stille der Sammlungs-
räume sie anzieht. Man kann sich die Frage stellen, ob nicht gerade in
unserer schnellebigen, immer lauter und bedrängender werdenden Zeit
Orte der Sammlung wichtig werden, Orte, an denen aus der stillen Be-
trachtung von Dingen, der persönlichen, unbeeinflußten Auseinander-
setzung mit ihnen, Selbstbesinnung entstehen kann.
Solche Überlegungen brauchen nicht in Widerspruch zu geraten mit dem
Bestreben, ein Museum anders gearteten Besuchern auf anderen Wegen
zu öffnen.